EPG-Sicht mit großer Schrift

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#21

Beitrag von Miq » Mo 29. Sep 2008, 19:54

Es läuft ganz gut, wie es läuft... :D

Erdnussnase ist ja nicht komplett alleine, Grafik, Dokumentation und abgegrenzte Unterfunktionen werden von anderen beigesteuert. Erdnussnase hat die "Architektur" entwickelt, und hat ein recht komplexes, aber sauberes Modulkonzept implementiert. Getestet wird dagegen eher unsystematisch ;)
Miq.

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hagge
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#22

Beitrag von hagge » Di 30. Sep 2008, 10:47

mvordeme hat geschrieben:Gibt es bei SourceForge.

Richtig. Sowas könnte man dann einsetzen.
Ja, aber da tut es auch eine lokale Festplatte.
Wenn Du damit meinst, ein Versionsverwaltungssystem lokal auf der Platte einzusetzen, dann hat Du Recht. Wenn Du aber meinst, hier und da mal ein Backup als ZIP-Datei zu machen und auf lokaler Platte zu sichern, dann definitiv nein. Die ZIP-Dateien sind in keinster Weise mit dem Konzept und den Vorzügen eines Versionsverwaltungssystems zu vergleichen.
Ich habe zwar keine Erfahrung mit OpenSource, aber mit Software-Entwicklung im Team. Meiner Erfahrung nach wird der Code keineswegs besser, wenn mehr Leute daran herumdoktorn.
Jein. Der Unterschied ist der, dass im Team manche Leute an bestimmten Codeteilen arbeiten *müssen*, ob sie wollen oder nicht. Und entsprechend können solche Leute dann die Codequalität tatsächlich verschlechtern. Und dann bremsen die schlechteren Programmierer im Team die guten tatsächlich aus. Wobei hier dennoch der gegenseitige Code-Review seine Vorteile hat und dadurch die schlechteren Programmierer recht schnell von den guten Programmierern lernen und damit wieder insgesamt die Qualität steigt.

Bei OpenSource gibt es auch viele, die nicht so toll programmieren können. Aber i.a. lässt so jemand die Finger von einem Stück Code, das er nicht versteht. Da es aber insgesamt viel mehr Leute gibt, die theoretisch am Code arbeiten könnten, wird in der Praxis auch oft jemand da sein, der es tatsächlich besser kann als der, der die originale Implementierung gemacht hat. Und dadurch optimiert sich in der Regel das Gesamtsystem im Verlauf der Zeit immer mehr.

Zudem ist das Programmieren in einem OpenSource-Projekt ja kein völlig willkürliches Verfahren, wo es keinerlei Kontrolle gibt. Da würde es dann vermutlich tatsächlich Chaos geben. Nein, im endgültigen Versionsverwaltungs-Repository haben meist nur vertrauenswürdige Personen das Schreibrecht. Alle anderen müssen ihre Änderungen in Form von Patches an diese wenigen Leute einreichen, die nochmal einen skeptischen Blick drüber werfen und auch nochmal den einen oder anderen Test machen, bevor sie den Code dann übernehmen. Auf diese Weise kann schon eine ganz gute Qualität gewährleistet werden.

Ist so wie bei Wikipedia. Theoretisch kann jeder daran ändern und dadurch auch Mist reinschreiben. Aber in der Summe kam dabei doch ein recht ansehnliches Lexikon heraus mit einer erstaunlich hohen Qualität, so dass sich selbst der Brockhaus schon ducken muss, weil manche Artikel bei Wikipedia deutlich besser sind. Und das will doch was heißen.
Allerdings endet das wahrscheinlich damit, dass der "Chefentwickler" keinen eigenen Code mehr schreibt, sondern nur noch die Änderungen der anderen integriert und aufräumt.
Das hängt davon ab, wieviel er bereit ist, von seinen Aufgaben an andere Leute zu delegieren. Ja, theoretisch kann das passieren, wenn er tatsächlich über jede noch so kleine Änderung selbst entscheiden will. Wenn sich aber im Verlauf der Zeit ein paar Vertrauenspersonen etabliert haben, dann können diese ihm sehr viel Arbeit abnehmen und so kann auch dem Chefentwickler selbst noch genug Zeit zum Selberprogrammieren bleiben. Ja er könnte sogar die komplette Versionsverwaltung und Vorsichtung von eingereichten Änderungen anderen Leuten übergeben und müsste dann nur noch ein paar wenige endgültige Entscheidungen fällen. So läuft es zum Beispiel bei Linux ab. Der Chef, Linus Torwalds, hat einige Helfershelfer, die für ihn alles sichten und in Vorabversionen durchtesten, und wenn es dann an einen neuen Kernel geht, muss das alles nur noch zusammengewürfelt und nochmal kräftig getestet werden. Das war's. Linus Torwalds muss eigentlich nur ein paar grundsätzliche Entscheidungen fällen, was rein kommt und was (noch) nicht. Er bestimmt sozusagen die Politik, die Richtung, in der das ganze Projekt sich weiter entwickelt.
War nur mein Senf. ;)
Das war völlig richtig, denn genau diese Gedanken und Befürchtungen sind es, warum viele Leute vor OpenSource-Projekten zurückschrecken. Und es hilft nur, solche Themen anzusprechen, damit man auch die OpenSource-Sichtweise erklären kann und warum es wirklich funktioniert. Insofern kann ich nur auffordern, noch mehr solche Gedanken und Zweifel zu äußern.

Miq hat geschrieben:Es läuft ganz gut, wie es läuft... :D

Keine Frage. Ich habe auch nie etwas anderes behauptet. Der Grund, warum ich hier OpenSource ins Gespräch brachte, war ja, dass Erdnussnase sich mangels Zeit nicht in der Lage sah, alle hier genannten Wünsche zu implementieren. Völlig logisch, der Tag hat nunmal nur 24 Stunden. Da meinte ich, könnten mehr Leute auch mehr bewirken. Und dazu wäre OpenSource eine gute Basis. Bitte das nicht als Kritik an Erdnussnase auffassen. Er hat wirklich eine super Arbeit bisher abgeliefert. Er tut sein Mögliches, und das tut er sehr sehr sehr gut. Ich wollte eben ein paar Gedanken einbringen, wie man das Projekt insgesamt vielleicht auf einen anderen Level heben und damit einen weiteren Schritt voranbringen könnte.

Denkt auch mal an Folgendes: Nehmen wir mal an, Erdnussnase steigt nächstes Jahr irgendwann um auf einen netten HD-Receiver. Irgendwas in der Art Reelbox oder Dreambox, vielleicht auch die Topfield TMS, wo er dann schön unter Linux programmieren kann. Auf einmal gibt es niemand mehr, der an iTina auf dem TF5x00 weiterarbeitet. Ja weiterarbeiten kann, weil niemand den Quelltext hat. Dann wäre iTina wie schon so viele andere gute Ideen wieder zum Untergang verdammt. Denkt doch an all die TAPs, die gestorben sind, weil sich niemand mehr drum kümmert und es keinen Quelltext gibt. Schon alleine das ist ein gutes Argument für OpenSource.

Viele Grüße,

Hagge

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#23

Beitrag von mvordeme » Di 30. Sep 2008, 11:30

[quote="hagge"]Wenn Du damit meinst, ein Versionsverwaltungssystem lokal auf der Platte einzusetzen, dann hat Du Recht.[/quote]So meinte ich das.

[quote="hagge"]Jein. Der Unterschied ist der, dass im Team manche Leute an bestimmten Codeteilen arbeiten *müssen*, ob sie wollen oder nicht. Und entsprechend können solche Leute dann die Codequalität tatsächlich verschlechtern. Und dann bremsen die schlechteren Programmierer im Team die guten tatsächlich aus. Wobei hier dennoch der gegenseitige Code-Review seine Vorteile hat und dadurch die schlechteren Programmierer recht schnell von den guten Programmierern lernen und damit wieder insgesamt die Qualität steigt.[/quote]Hm, ich hatte den Eindruck, dass einige von den Leuten, die den Code verunstaltet haben, dies mit Freude und Engagement getan haben. Es sind ja auch nette "Features" entwickelt worden, nur leider hat die Architektur arg gelitten.

Vielleicht ist das auch ein Problem von Java. Viele Leute tendieren dazu, fremden Code mit "Respekt" zu behandeln und ihren eigenen Code möglichst ohne Änderungen des ursprünglichen Codes außen dran zu flanschen. Das führt nur leider zu einem völlig unwartbaren Durcheinander, das man meistens nur durch komplettes Neuschreiben wieder aufräumen kann.

Ich denke, dass man zumindest von der Architektur ein gemeinsames Verständnis braucht, und habe den Eindruck, dass manche Leute dafür einfach kein Auge haben.

Vielleicht sollte ich mich mal an einem OpenSource-Projekt beteiligen, um einen besseren Eindruck von der Arbeitsweise zu bekommen, aber im Moment fehlt mir dafür einfach die Zeit.

Grüße,
-- mvordeme
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