Hallo an alle ...

[pixeljunkie]

Sorry zunächst mal für diesen abgedroschenen Titel, mir fiel nur auf die Schnelle nix besseres ein.

Ich bin seit etwa 2 Wochen Besitzer eines 6000PVR WLan und lese seither immer wieder auch mal hier im Forum mit. Kompliment an dieser Stelle an das Forum, seine Moderatoren und die vielen aktiven Expert-User, eine derartige Platform ist eine echte Unterstützung weit über die üblichen Bedienungsanleitungen und FAQs hinaus. Wäre ich nicht auf dieses Forum gestossen, ich hätte mir wahrscheinlich sehr widerwillig einen KISS oder ähnliches Zeugs gekauft, oder weiterhin meinen ausrangierten und umgebauten Thinkpad R40 als Recorder benutzt ... Ich möchte mich hier mal kurz vorstellen bzw das Umfeld für meinen Topf beschreiben und wofür ich ihn benutze, vielleicht ist es für den einen oder anderen eine Anregung, Hilfestellung oder auch Anlaß zu konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen.

Warum habe ich den Topf gekauft ? - Ganz einfach: weil es für die Video/DVB-Lösung, die mir für mein Zuhause vorschwebte, nach langem Testen und sehr viel Recherche einfach nichts besseres gab.

Wie sieht diese Lösung aus ?

- Zweistöckiges Haus, Satellitenanschluss und TV im Erdgeschoss (ergo auch Sat-Tuner/Recorder und diverses andere Spielzeug)
- PC-Schnittsystem im 1. Stock
- Flatscreen/Laptop-Kombi ebenfalls im 1. Stock als "Zweitfernseher"
- ein zweiter Laptop (beides IBM Thinkpad R40) als "mobiler" Fernseher für Garten, Terasse, Küche, etc.)
- Verteilung des Mediencontents im Haus ausschliesslich über Streaming

Seit geraumer Zeit digitalisiere ich bereits mein gesamtes Content-archiv (CDs, DVDs), entweder volldigital mittels der einschlägigen, im Internet kursierenden Programme, oder analog mittels Video-Splitter, wenn sich einzelne DVDs als extrem rip-resistent erweisen (Double-Layer-DVDs sind häufig ein wenig tricky). Pay-TV-Movies wie zB Premiere Direkt nahm ich bislang ebenfalls analog über Splitter auf, um Macrovision elegant (und legal, wie kürzlich gerichtlich festgestellt) zu umgehen. Dafür leitete ich bislang den Sat-Ausgang über einen Splitter und eine Pinnacle 710 USB Moviebox an einen ausrangierten IBM Thinkpad R40 und nahm dort meist in MPEG2 auf. Für Divx-Kompression oder ähnliches on the fly sind die Pentium M Prozessoren dieser Notebookreihe zu langsam, aber Mpeg2 kriegen die gerade noch so hin, ohne Frames zu verlieren.

Da ich aber mein ganzes Movie-Archiv einheitlich in DivX 5 halten will, und die meisten aufgenommenen Filme ohnehin eines Schneidens bedürfen, transferierte ich die Mpeg2-Files dann über USB auf meinen PC im 2. Stock und erledigte dort mit Pinnacle Studio und PVA-Strumento (ähnlich Project X für das demuxen und konvertieren von TS nach PS files) sowie VirtualDubAC3 (um AC3-streams in AVIs zu packen) das nötige. Hernach transferierte ich den fertigen output über Wireless LAN zurück an einen Freecom-Mediaplayer im Erdgeschoß, auf dem sich das ganze aktuelle Movie-Archiv befindet. Der Freecom-Player wiederum ist analog angeschlossen an TV und eine Sony Locationfree Streaming-Box, die den Content als Mpeg4-Stream an alle möhglichen mobilen Geräte verteilt, auf denen der komplimentäre Locationfree-Player installiert ist (in meinem Fall Laptops). Diese Sony-Box hat 2 Videoeingänge, ergo kann ich auch jeden Sat-Tuner dranhängen, entsprechend hängt jetzt der Topfield dran. Somit habe ich also einerseits mein gesamtes Filmarchiv als auch alle TV-Kanäle überall im Haus und im Garten verfügbar (ob ich es nun wirklich dort brauche ist natürlich eine gaaaanz andere Frage).

Den Topfield kaufte ich mir nach langer, langer Suche vor allem deshalb, weil ich eine Ethernet-Recorder-Lösung suchte, denn mit dieser Pinnacle-Laptop-USB-Kombi war das alles ein wenig umständlich. Außerdem ist natürlich so ein fixfertiger Recorder mit EPG, Timer-Programmierung, Timeshift und allem drum und dran eine feine Sache. Zudem mußte ich mit der Pinnacle-Lösung natürlich immer die digitale Welt verlassen, analog weiterarbeiten, nur um das Resultat wieder digital zu verteilen ... nicht besonders elegant, zumal in Zeiten von Heimkino und 8-channel-Surroundsound auch keineswegs effektiv.

Was nun die bisherigen Erfahrungen betrifft, so ist natürlich der WLAN-Durchsatz des PVR6000 ein echtes Manko. Ich dachte zunächst, ich hätte irgendwo ein Problem mit der WLAN-Installation, aber als ich dann im Forum hier las, dass andere User ähnliches berichteten und die Bauweise des PVR6000 prinzipiell nicht mehr zuäßt, war mir alles klar. Ist das aber ein echtes Problem für mich ? Nein. Ich bin ohnehin schon seit langem dazu übergegangen, meinen PC nachts laufen zu lassen, um größere Jobs zu erledigen. Erledige ich halt die FTP-Transfers im Batch auch nächtens ...

Ansonsten bin ich mit dem Topfield ganz zufrieden, eine ganze Reihe von Problemen, über die andere User hier berichteten, habe ich nicht. Das Handling der Kanäle ist natürlich etwas tricky, vor allem, wenn einem Topfield (oder der Händler) sämtliche Satelliten zwischen Alaska und Neuguinea voreingestellt haben und man erst mal wieder Laptop und USB-Kabel bemühen muß, um die gewohnte Kanalbelegung herzustellen und 9627 ungenutzte Services zu entsorgen. Aber OK, auch das stört mich nicht. Das mit den TAPs finde ich Extraklasse, auch wenn ich derzeit kein einziges nutze (kommt ja vielleicht noch). Finde ich toll, dass sich da eine weltweite Programmierer-Community gebildet hat die laufend für neuen Stoff sorgt ... ich habe zwar auch mal C++ programmiert, muß aber zu meiner Schande gestehen, dass ich es selbst in meiner besten Zeit nie weit über die MFC hinausgebracht habe. Großer Respekt daher an all die vielen TAP-Gurus ... alle übrigen Features des 6000PVR finde ich OK, aber auch nicht besonders außergewöhnlich. Würde ich also als "normaler" User, der halt ein paar Sendungen auf einem Recorder aufnehmen und mal ab und an mit der Timeshift-Taste spielen möchte, dafür über 600 Euro ausgeben, wenn eine 300GB-Festplatte gleichzeitig keine 100 Euro mehr kostet ? - Vermutlich nicht, aber die Jungs im Topfield-Marketing werden schon wissen, was sie da tun ...

Fazit: meine Lösung, von der ich lange geträumt habe, funktioniert jetzt im Großen und Ganzen. Der Topf zwar etwas langsamer als erhofft, aber dafür streamt die Sony Locationfree auch nicht in der versprochenen Qualität (54Mbps brutto sind dafür halt einfach zu schmal, das werden auch die ganzen "Triple Play"-Freaks noch merken), aber grosso modo kommt das dem Idealzustand sehr nahe. Irgendwann ersetze ich natürlich die Sony-Box gegen eine digitale Streaming-Lösunug, um den Kreislauf endgültig zu schliessen, aber momentan ist mir das schlicht noch zu teuer. Vermutlich sind dann 200Mbps wireless Standard, dann ist das auch unter Qualitätsgesichtspunkten ohnehin ein must.

[Sigittarius-E]

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[Achernar3]

Dem ist schon aus Platzgründen nichts hinzuzufügen