JUPEDI hat geschrieben:Spielt die Frequenz bei LCD Schirmen auch bei schnell bewegten Bildern keine Rolle?
Ich denke an Fuß- oder Tennisbälle.
Man hat es ja nicht so gerne, wenn das runde Leder (Plastik) dem Weihnachtsstern gleich gen Tor zieht.
Das war doch immer das Problem der ersten Comp. TFT Monitore. Die waren doch für Spiele und andere schnelle Bildfolgen immer zu langsam.
Das sind zwei völlig verschiedene Themen:
Die Bildwiederholfrequenz ist zunächst mal nur ein Thema bezüglich der Flimmerfreiheit, da ist es eben so, dass die TFT-Zelle ihren Zustand bis zum nächsten Ansteuersignal beibehält. Insofern ist das von Plasma und Röhre bekannte Großflächenflimmern, dessentwegen die 100-Hz-Technik entwickelt wurde, für TFTs kein Thema.
Punkt 2 ist die Trägheit der LCD-Zelle: Für eine Zustandsänderung braucht das LCD eine gewisse Zeit (es werden ja tatsächlich Kristalle in einer Flüssigkeit bewegt). Pikanterweise sind sie um so langsamer, je geringer der Unterschied zum vorigen Zustand ist - die gerne angegebene Black-to-White- und White-to-Black-Zeit ist in der Regel die Kürzeste! Viel interessanter für das Verhalten bei dynamischen Bildern ist die Grey-to-Grey-Zeit.
Der Zusammenhang ist nun jener: Das menschliche Auge kann Bildfolgen von mehr als ca. 18 Bildern pro Sekunde nicht mehr als Einzelbilder wahrnehmen, das wurde z.B. bei Super-8 ausgenutzt. Damit es dabei nicht zu sehr flimmert, sind die Projektoren mit einer 3-Flügel-Blende ausgestattet, zeigen also jedes Filmbild dreimal, das ergibt eine "Flimmerfrequenz" von 18 mal 3, also 54 Hz.
Mit einer Vollbildfrequenz von 25 Hz ist man da eigentlich auf der sicheren Seite, es reicht also völlig aus, den TFT mit 50 Hz anzusteuern - unabhängig davon müssen seine Zellen eben schnell genug sein, um schnellen Bildänderungen verzögerungsarm folgen zu können.
Im Gegenteil: Die Ansteuerung mit 60 Hz hat den Nachteil, dass Panel und Bildquelle nicht synchron laufen, zur Anpassung muss wieder Signalverarbeitung zwischengeschaltet werden.
Gruß Bernhard