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Die "Auswanderer"...Kopfschüttel

Verfasst: Sa 12. Aug 2006, 10:15
von Gerti
Hi!

Ich muss zugeben, dass ich diese (zur Zeit wohl "hippen") Sendungen über Leute, welche auswandern, ganz gerne sehe...

Den Wunsch auszuwandern kann ich durchaus nachvollziehen (hatte selbst mal vor einigen Jahren mit dem Gedanken gespielt), aber wie unvorbereitet die "Auswanderer" immer an die Sache herangehen finde ich echt haarsträubend.
Häufig sprechen die Leute nicht mal die Sprache des Landes, in welches Sie auswandern...wie soll das bitte auf Dauer gutgehen?
Gerade erst am Donnerstag wieder auf Kabel1, Auswanderung nach Neuseeland.
Der Typ will ein Auto leihen und soll ein Formular ausfüllen.
Der Autovermieter (wohlwissend, Ausländer vor sich zu haben) spricht in einem sehr gut betontem und klarem Englisch: "Please enter your name and address".
Der "Auwanderer" versteht kein Wort und redet sich später mit "ich habe das 'name' nicht verstanden, weil der einen Akzent drin hatte"...Blödsinn...
Danach fragt der nach der "Licence" und der "Auswanderer" hat wieder keine Ahnung, was der Autovermieter damit meint...

...und diese "Auswanderer" sind noch ein echtes Musterbeispiel, da wenigstens einige Brocken "Englisch" bekannt zu sein scheinen...einige andere wanderten in diesen Sendungen schon nach Dänemark, Spanien, etc. aus, ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Darauf angesprochen, wurde mit "wir können ja englisch" gekontert...das nicht in allen diesen Ländern englisch gesprochen wird und das das eigene englisch zumeist nicht mehr Vokabeln als "Yes" und "No" beinhaltet, scheint die meisten nicht zu stören...

Wie kann man bitte so unvorbereitet einen solchen Schritt wagen? Kopfschüttel...

Gruß,
Gerti

Verfasst: Sa 12. Aug 2006, 10:26
von Fzander
Ich schaue da auch ab und zu rein. Für mich würde sowas nie in Frage kommen. Einerseits hast Du Recht, das die Leute schlecht vorbereitet sind. Andererseits sehen diese Leute hier keine Altenative, tun etwas statt für den Rest ihres Leben vom Sozialstaat zu leben.
Das mit dem Schulenglisch habe ich gerade im Dänemark Urlaub erlebt, wo eigentlich viele Englisch verstehen, doch diesmal in Jütland war es nicht so einfach.
Bye

Verfasst: Sa 12. Aug 2006, 10:33
von Gerti
Hi!

Es ist ja nichtmal so, dass es immer Leute sind, die hier arbeitslos waren. Einige hatten ja sogar richtig gut Jobs und ein eigenes Haus. Ganz lustig finde ich immer die Frauen in diesen Serien, die hälfte von denen will im Land der Wahl "Pferde züchten und verkaufen" :-)

Gruß,
Gerti

Verfasst: Sa 12. Aug 2006, 10:46
von Fzander
Wie gesagt, ich kann da nicht mitreden, habe erst die 2. Job in 17 Arbeitsjahren. Für mich wäre schon ein Arbeitstellenwechsel ein Abenteuer.

Verfasst: Sa 12. Aug 2006, 12:12
von flowb
Ich hab mich auch schon gefragt, ob die da nicht noch wenigstens die Zeit für
nen Langenscheidt-Grundkurs hatten.
Weil so von "jetzt auf nachher" wandert wohl niemand aus.

Verfasst: So 13. Aug 2006, 10:03
von thpfarr
Man muss ja wohl auch ganz ehrlich sagen, das die Sender auf solche 'Extrembeispiele' stehen und wohl die schlimmsten zeigen!
Damit bleit die Sendung und auch der Sender im Gedaechtnis, weil man isch ja denke, das kein Mensch so bloede sein kann...

Aber wir bekommen ja andauernd das Gegenteil gezeigt... :X

Verfasst: So 13. Aug 2006, 10:13
von Maliboy
thpfarr hat geschrieben:Aber wir bekommen ja andauernd das Gegenteil gezeigt... :X
Ich kann mich daran erinnern, das ich mal einen bericht über ein Junges Ehepaar gesehen habe, welches nach Neuseeland ausgewandert ist, welcher eigentlich das Gegenteil gezeigt hat.

OK. Die 'Auswanderer' hatten zum Zeitpunkt des Auswanderns noch keinen Job in Neuseeland. Und laut diesem Bericht, erlaubt Neuseeland den Permanenten Aufenthalt nur, wenn man einen Job in seinem Beruf findet (also nicht irgendeinen Handlangerjob, sondern wirklich in den Bereich, wo man ausgebildet war). Aber am Ende anscheinend schon. Und Englisch haben beide gesprochen ...

Aber es stimmt schon. Bei einigen der Berichten (ist auch Sender abhängig) denke ich mir auch: Was denken sich die Leute nur, ohne Vorbereitung in ein Fremdes Land zu ziehen...

Ich habe ja lange genug im Ausland gelebt (allerdings dort immer in 'Deutschen Siedlungen'. Damals hatte ich mir auch vorstellen können, so etwas in der Zukunft selber zu machen. Aber Aufgrund meiner Miserablen Sprachkenntnisse (ich habe dafür einfach kein Händchen und bin auch zu Faul) und, das sich ja die ganze Situation geändert hat (Deutsche Firmen sind kaum noch an solchen Großprojekten im Ausland beteiligt) bin ich dann doch in deutschland hängengeblieben und fühle mich hier eigentlich auch ganz Wohl...

Verfasst: So 13. Aug 2006, 10:19
von thpfarr
Also ich habe vor nicht allzulanger Zeit eine Reportage gesehen (weiss nicht mehr welcher Sender), ueber ein junges Paar aus Norddeutschland, die nach Daenemark gegangen sind... HAARSTRAEUBEND :X

Keiner von beiden konnte ein Word Daenisch, und dann haben sie sich noch gewundert, dass dort niemand Deutsch sprach!
Er konnte wohl angeblich Englisch, aber wenn ihn dann jemand auf Englisch angesprochen hat, sagte er, dass er es nicht versteht... seltsam :shock:

Verfasst: So 13. Aug 2006, 11:00
von jkIT
Glaubt Ihr nicht, dass diese Sendungen genauso gefaked sind, wie die Gerichts-Kacke. Vielleicht ein bisschen glaubwürdiger gemacht?

Verfasst: So 13. Aug 2006, 11:20
von Gerti
Hi!

Denke ich nicht...es sind leider sehr viele Auswanderer sehr blauäugig. Die nicht vorhandenen Sprachkenntnisse sind auch der Hauptgrund, an dem die meisten gescheiterten Auswanderer gescheitert sind.

Gruß,
Gerti

Verfasst: So 13. Aug 2006, 11:46
von holli
Vielleicht suchen/casten die Sender auch Menschen, die auswandern wollen mit dem Untertitel:
"Wir suchen Leute die auswandern und sich dabei so dusselig wie möglich anstellen"

Diese Bereitschaft, sich öffentlich zu blamieren wird dann mit einem ordentlichen Honorar gewürdigt. Die Kandidaten bleiben dann auch im Ausland - denn zurück können sie nach der Ausstrahlung wohl nicht mehr... :o

Verfasst: Mo 14. Aug 2006, 13:06
von ibbi
Mich stört, dass diese Sendungen wenige Tagen nach der Auswanderung enden. Es wäre interessant zu erfahren, wie es den Leuten Wochen, Monate und nach einem oder zwei Jahren geht.

Verfasst: Di 15. Aug 2006, 08:42
von bmwtop12
Also, ich bedauere es, keinen Job gelernt zu haben, den man international einsetzen kann. Sonst wäre ich schon lange weg. In D sehe ich auf jeden Fall keine gute Zukunft (vielleicht generell in Europa nicht).

Verfasst: Di 15. Aug 2006, 09:08
von Picard
bmwtop12 hat geschrieben:Also, ich bedauere es, keinen Job gelernt zu haben, den man international einsetzen kann. Sonst wäre ich schon lange weg. In D sehe ich auf jeden Fall keine gute Zukunft (vielleicht generell in Europa nicht).
Na ja, nun mal nicht so pessimistisch.....
Ich habe einen Job, bei dem ich sehr viel im Ausland rumkomme.
Dort wird auch nur mit Wasser gekocht.
Besonders die Asiatischen Länder (Korea, China) haben mich entäuscht. Von der vielgelobten Arbeitsmoral ist da manchmal nicht viel zu sehen.
In Brasilien und USA haben die Kollegen weniger Urlaub als wir in und wer einen Fehler macht ist draussen.......
Das mit dem Urlaub gilt übrigens allgemein (ausserhalb Europas).
Wer mehr als 26 Tage im Jahr hat und die noch dazu frei einteilen kann liegt weit über dem mir bekannten (und erlebten) Durchchschnitt.
Ich kann aus meiner Sicht sagen das wir es in Deutschland noch gut gaben.

Verfasst: Di 15. Aug 2006, 09:21
von tvi
ibbi hat geschrieben:Mich stört, dass diese Sendungen wenige Tagen nach der Auswanderung enden. Es wäre interessant zu erfahren, wie es den Leuten Wochen, Monate und nach einem oder zwei Jahren geht.
Von der Sendung mit dem Paar, das nach Neuseeland auswanderte, wo die Frau auf der Suche nach einer Tätigkeit in der Baubranche war, gab es noch eine Fortsetzung, die deren Situation ein paar Monate später schilderte - quasi das "Happy-End": die Frau hatte ihren Wunsch-Job gefunden und die Familie hatte sich einigermaßen etabliert. Zur Sprache kam auch die Blauäugigkeit wegen der mangelhaften Sprachkenntnissen, die erst vor Ort aufgebessert werden mussten bevor es mit dem Job dann klappte.

Verfasst: Di 15. Aug 2006, 10:17
von ibbi
Picard hat geschrieben:Wer mehr als 26 Tage im Jahr hat und die noch dazu frei einteilen kann liegt weit über dem mir bekannten (und erlebten) Durchchschnitt.
Ich kann aus meiner Sicht sagen das wir es in Deutschland noch gut gaben.
So einfach kann man Arbeit und Lebensqualität nicht definieren.

Man kann sicht nicht - wie ein Politiker - einen Punkt herausgreifen, den vergleichen und zu dem Schluss kommen, in Deutschland sei alles viel besser.

Verfasst: Di 15. Aug 2006, 18:44
von ewgh
In Brasilien und USA haben die Kollegen weniger Urlaub als wir in und wer einen Fehler macht ist draussen.......
Das ist doch gerade das Problem in Europa (speziell in der EU): Alles ist abgesichert; niemand hat das Gefühl, Eigenverantwortung übernehmen zu müssen, weil das Meiste von Saates wegen vorgegeben ist! Eigeninitiative wird so abgewürgt, weil es einfacher ist, die hohle Hand zu machen!

Gruss
ewgh

NB:
Brutal, aber wahr.