TTD Forum

Hallo zusammen,
seit rund zwei Monaten wird mein Astra-Empfang von Programmen mit horizontaler Polarisation immer schlechter. Manche Programme werden beim Scan zwar noch erkannt, aber es gibt kein Bild oder nur einige wenige Klötzchen (Qualität: 0 bis 75%). Andere Programme haben noch ca. 85-95% Qualität und das Bild ist noch ungestört. Die vertikalen Programme kommen dagegen alle (!) stabil mit 100% rein.

- der Austausch des Quad-LNBs (Invacom->Inverto) brachte keine Verbesserung.
- ein Nachjustieren der Schüssel brachte nur leichte Verbesserung.
- Kabel und Stecker sehen aus wie neu
- beide Tuner sind gleichermaßen betroffen.
- Spannungen am Netzteil des Topfes (TF 5000PVR) liegen im guten Bereich, die Elkos (insbesondere C22/23) zeigen äußerlich keine Verformungen
- wenn ich am Receiver einen horizontalen Sender einstelle, und dann den LNB um 90 Grad drehe, nimmt das Signal am Satfinder deutlich zu. Daraus schließe ich, dass die LNB-Umschaltung zwischen horizontal und vertikal richtig funktioniert, denn in diesem Fall empfängt er ja die vertikalen Sender mit der Schaltspannung "horizontal". Da das Signal nach dem Drehen stärker ist, ist bereits am LNB der vertikale Empfang stärker als der horizontale
- wenn ich die Schüssel leicht seitlich biege (drücke), ändert sich bei den horizontalen Sendern sehr empfindlich die Signalstärke am Satfinder. Auch ohne Biegen schwankt das Signal, und wirkt unstabil.

In Verdacht habe ich momentan die Bäume des Nachbarn, die in den letzten Jahren deutlich gewachsen sind. Dagegen spricht, dass die Verschlechterung in nur zwei Monaten stattfand. Wenn die Bäume das Problem darstellen, würde ich eher erwarten, dass die Verschlechterung langsamer passiert und sich zunächst bei stärkerem Regen bemerkbar macht. Dagegen spricht zunächst auch, dass die vertikalen Sender sehr gut zu empfangen sind - oder können Bäume als Polarisationsfilter arbeiten?

Alternativ könnte vielleicht eine Verformung der Schüssel (85 cm, fuba) dazu führen, dass nur die horizontalen Sender betroffen sind.

Ich bin im Augenblick am Ende meines Lateins. Habt Ihr noch eine Idee, was die Ursache sein könnte?

Danke schon mal für Eure Tipps,
Gruß
PumpkinEater

Ich lene es nie - war Quad jetzt mit integriertem Multischalter, oder?
Dann habe ich auch keine Idee. Zumal die Schaltspannung für die horizontalen Sender die niedrigere ist (wenn ich wenigstans das richtig behalten habe).

Ich hatte mal einen defekten Receiver, der das Low-Band der kompletten Anlage gesperrt hat; ob ähniche Phänomene auch mit der Schaltspannung möglich sind wage ich zu bezweifeln.

Harvey hat geschrieben:Ich lene es nie - war Quad jetzt mit integriertem Multischalter, oder?

Ja

Zumal die Schaltspannung für die horizontalen Sender die niedrigere ist (wenn ich wenigstans das richtig behalten habe).

Nein
Eselsbrücke: Vierzehn Volt = Vertikal
(18 V = Horizontal)

Man sollte dochmal die Spannungen an den Sat-Buchsen nachmesssen.

Ansonsten bestätigt das mal wider meine Abneigung gegen Quad-LNBs.

[quote="PumpkinEater"]
- wenn ich am Receiver einen horizontalen Sender einstelle, und dann den LNB um 90 Grad drehe, nimmt das Signal am Satfinder deutlich zu. Daraus schließe ich, dass die LNB-Umschaltung zwischen horizontal und vertikal richtig funktioniert, denn in diesem Fall empfängt er ja die vertikalen Sender mit der Schaltspannung "horizontal". Da das Signal nach dem Drehen stärker ist, ist bereits am LNB der vertikale Empfang stärker als der horizontale
- wenn ich die Schüssel leicht seitlich biege (drücke), ändert sich bei den horizontalen Sendern sehr empfindlich die Signalstärke am Satfinder. Auch ohne Biegen schwankt das Signal, und wirkt unstabil.[/quote]
Hallo Mampfer, was passiert intern eigentlich beim Drehen des LNB? Die Schaltspannung höher als 15,5 V am LNB ändert sich ja dadurch nicht. Der Satfinder könnte aber auch einen vertikalen Sender finden und die Anzeige verändern. Oder?
Das seitliche Biegen der Schüssel irritiert mich. Ist äußerlich an der Schüssel eine Verformung erkennbar? Sonst würde ich eher auf die Ausrichtung der Schüssel tippen.
Ein Frequenzdrift sollte wegen des LNB Wechsels auszuschließen sein. Versuchen würde ich trotzdem einen advanced Suchlauf auf einen horizontalen Transponder mit um zwei oder vier erhöhten oder verminderten Frequenz. Kostet ja nichts.
Bei Störungen nur horizontaler Sender ist eigentlich meist die Schaltspannung die Ursache, weil sie wegen eines schlechten Kontakts nicht ganz rüberkommt. Hast Du die Spannung schon am LNB gemessen?

Hallo,
hier noch ein Nachtrag: heute morgen hat's etwas geregnet, und danach waren alle Programme, auch die vertikalen fast komplett weg. Nachdem es heute nachmittag trocken war, funktionieren auch die Sender wieder teilweise so wie oben beschrieben.

Ich befürchte nun doch, dass es die Bäume des Nachbarn sind, die je nach Regen den Empfang verschlechtern. Vielleicht kommen die vertikalen Signale dort aufgrund der Aststruktur (Lebensbäume) noch am besten durch.

@satgerd:

was passiert intern eigentlich beim Drehen des LNB? Die Schaltspannung höher als 15,5 V am LNB ändert sich ja dadurch nicht. Der Satfinder könnte aber auch einen vertikalen Sender finden und die Anzeige verändern. Oder?

Ja, genau, das Signal wird in diesem Fall stärker angezeigt, da er nun die stärker einfallenden vertikalen Sender empfängt. Und das würde dann beweisen, dass die Umschaltung H/V funktioniert.

Gruß
PumpkinEater

es kann auch einfahc sein das die antenne nicht korrekt ausgerichtet ist
auch ein defekt des lnb´s kommt in frage.

twilight

PumpkinEater hat geschrieben:Ich befürchte nun doch, dass es die Bäume des Nachbarn sind, die je nach Regen den Empfang verschlechtern.

Das kannst Du relativ leicht überschlägig ermitteln: Bei einer Elevation von rd. 30 Grad steigt die "Einfallslinie" des Sat-Signals pro Meter Entfernung von der Antenne um etwa 66 cm an.

Wenn also die Bäume z.B. 10 m weit weg sind, müssten sie die Antennenhöhe um 6,60 m überragen, um zu stören...

Ich habe auf diese Weise den Antennenstandort in meinem Hinterhof ausgemessen -allerdings wächst das Nachbarhaus auch nicht mehr...

Gruß Bernhard

Dafür kann dishpointer ganz nützlich sein.
Wenn man oben rechts "show obstacle (line of sight checker)" aktiviert, zeigt es an, welche Höhe ein Objekt in welcher Entfernung haben darf.

Danke für den Tipp. Die Bäume sind ca. 13m entfernt, dann komme ich incl. Positionshöhe der Antenne auf rund 11m. Das könnte (leider) passen.

Gruß
PumpkinEater

Es sind die Bäume
Ich habe heute die Antenne am Mast rund 40 cm höher setzen können und komme jetzt wieder auf 100% Qualität. Um herauszufinden, ob die Bäume stören, habe ich übrigens einen einfachen Laser im Winkel von 30 Grad in einen Schaumstoffblock geschoben. Damit konnte ich dann (bei Dunkelheit) sehen, dass die Baumspitzen schon 1-1.5 Meter höher sind als die Linie zwischen Unterkante der Antenne und Satellit. Dies führte wahrscheinlich dazu, dass das Empfangssignal nur noch "kammartig" durchkam und ein leichtes einseitiges Drücken der Schüssel bewirkte dann, dass man gerade mal einen dieser "Signalstreifen" erwischte.

Jetzt muss ich mir überlegen, was ich mittelfristig mache (wenn die Bäume wachsen oder wenn es regnet). Entweder verschiebe ich die Antenne auf der Garage um 4-5 Meter, was dann an Höhe rund 3 Meter bringen wird. Oder ich besorge mir eine kleine Flächenantenne, die ich dann evt. irgendwo so festmachen kann, dass sie nicht zu den Nachbarsbäumen gerichtet sein muss. Vielleicht gibt's ja auch mal wieder einen gepflegten Sturm

Gruß
PumpkinEater

und das du deinen nachbarn man fragst wie es mit der "pflege" der bäume aussieht?

twilight

[quote="Twilight"]und das du deinen nachbarn man fragst wie es mit der "pflege" der bäume aussieht?

twilight[/quote]

Genau das wollte ich auch fragen.

11 m hohe Bäume im Wohngebiet ist ja machmal auch nicht ganz ungefährlich. Meine Schwiegereltern mussten eine Tanne im Garten fällen lassen, weil sich der Nachbar etwas "bedroht" fühlte, sobald der WInd etwas stärker wurde und der Abstand eben leider nicht allzu groß war.

Manchmal kann das versetzen der Schüssel aber erheblich günstiger sein als eine Fällung von Bäumen.

Wir hatten auch einen Problembaum im Garten. Dessen Beseitigung kam auf fast 1400 Euro. Wobei ca 350 € alleine für Fällgenehmigung und die Ausgleichszahlung zur Ersatzpflanzung an die Stadt gingen.

Viele Grüße

Man muss ja nicht immer gleich fällen.
Manchmal kann man auch etwas beschneiden und hat dann wieder einige Jahre Ruhe.

Bernhard75045 hat geschrieben:Man muss ja nicht immer gleich fällen.
Manchmal kann man auch etwas beschneiden und hat dann wieder einige Jahre Ruhe.

Nix da, alles muss weg.

Erlefranz hat geschrieben:Nix da, alles muss weg.

Mensch, Franzl, sei doch nedd imma so bruddaaal...