binchen72 hat geschrieben:Dann lies halt mein Posting. Da steht ein Argument drin. Ich stups duch aber auch gerne mit der Nase direkt darauf: Medikmente.
Eine wirksame Substanz oder Substanzmischung zufinden kostet Jahre und Millionen an Forschung, Ist die Substanz aber bekannt ist sie ganz einfach nachzumachen.
Ich habe mir erlaubt, Deinen Beitrag #18 nochmal im
Patentethread zu zitieren und etwas ausführlicher darauf zu antworten. Da gehe ich dann auch genau auf dieses Beispiel ein.
Ein Medikament wird nicht erfunden, sondern es wird nur das chemische Verhalten einer Substanz
entdeckt. Die Idee ist banal, man kombiniert gewisse Molekülgruppen zu "neuen" Substanzen und prüft dann, ob es den gewünschten Effekt hat. Das machen aber letztendlich alle Pharmafirmen. Die Idee selbst ist nicht weltbewegend. Es ist nur ein sehr großer Aufwand, bis man mehr oder weniger durch Zufall dann endlich so eine Substanz entdeckt hat. Es ist schieres Glück, wer zufällig als erstes die passende Substanz findet. Also reine Knochenarbeit, da steckt nur wenig Genialität und Erfindungsgeist dahinter. Und trotzdem kriegt der eine dann alles, und die anderen nichts, obwohl sie auch schon Millionen investiert haben. Ist das fair? Und wie gesagt, die reine Idee der neuen Kombinationen ist uralt und damit nicht wert, patentiert zu werden.
Und ja, es kann Millionen kosten, diese Entdeckung zu machen. So wie es Millionen kosten kann, zu entdecken, wie sich gewisse Lebewesen vermehren oder wie man verhindern kann, dass gewisse Lebewesen aussterben und wie das Klima funktioniert und wie das Wetter besser vorherzusagen geht. Aber dennoch sind das keine Erfindungen, sondern nur Beobachtungen der Natur. Und damit eigentlich nicht patentwürdig. Wie ich schon sagte, man darf den Aufwand nicht mit der Höhe der Erfindung gleichsetzen. Schon Edison sagte: Eine Erfindung sind 1% Inspiration und 99% Transpiration. Und genau das stelle ich in Frage, ob dieses 1% wirklich ausreicht, um eine so neuartige Erfindung zu sein, dass man dafür für eine sehr lange Zeit ein Monopol bekommt. Schließlich baut eine jede solche neue Idee auf so viel Allgemeinwissen auf, das es nicht gäbe, wenn all dieses Wissen patentgeschützt wäre. Warum soll dann nicht auch die Allgemeinheit von der neuen Idee profitieren?
Aber ich werde diese Diskussion an dieser Stelle abbrechen,ich denke du hast nicht so recht Plan, dass es einen erheblichen Unterschied macht, etwas existierendes nachzuäffen, ohne selbst darauf hin zu arbeiten- Die Entwiklungskosten können immens sein und betriebswirtschaftlich müssen sie in die Kosten des Produktes eingerechnet werden. Ein nachäffer braucht das nicht, kann daher wesentlich billiger produzieren. Niemand wird je wieder erheblich in Forschung investieren, wenn er die kosten nicht wieder hereinbekommen kann.
Langsam langsam. Ich habe genau gesagt, dass es eben
keine Patente braucht, um dieses Nachäffen zu verhindern, sondern dass dazu auch das Copyright ausreicht. Genau dieses Nachäffen wäre also durchaus auch ohne Patente verhinderbar.
Dazu bezweifele ich, dass ein Medikament immer so einfach nachzuäffen geht. Will man z.B. Insulin fertigen, dann braucht es ganz erheblichen logistischen Aufwand dazu, nämlich Tiere oder Bakterien, die man gentechnisch verändern muss. Ich glaube nicht, dass man eine gentechnische Veränderung so "einfach mal" nachäffen kann. Für andere Medikamente braucht man riesige Fertigungsanlagen, die auch nicht so "einfach mal" kopiert sind.
Bitte lies darum einmal meine Argmente im anderen Thread und auch zumindest den dortigen
Einführungsbeitrag #1 durch, bevor Du meine Denkweise einfach so abtust. Ich befasse mich wirklich schon seit Jahren mit Patenten, so dass Du wirklich nicht sagen kannst, ich hätte keine Ahnung von der Materie.
Gruß,
Hagge