"Stuttgart 21" und das "S21-Kündigungsgesetz"
Verfasst: Do 27. Okt 2011, 19:01
Vor einigen Tagen erhielten wir unsere Einladung zur Volksabstimmung zu "Stuttgart 21". Ich gebe zu, dass mir dieses mehr oder weniger heikle Thema gar nicht mehr so sehr im Bewusstsein war, und es dauerte einen Moment, bis ich wusste, um was es geht. Denn "Stuttgart 21" ist in dem Schreiben nicht gerade die Titelzeile. Man muss tatsächlich genauer nachlesen um zu erkennen um was es geht. Hätte das Schreiben nicht seinen amtlichen CHarakter - ich bin sicher, dass es von sehr vielen gar nicht gelesen würde, denn hier geht es ja um "irgendein Kündigungsgesetz".
Meine Eltern wussten zuerst auch nicht, was das für eine Sache sein solle, und das, obwohl sie nicht nur recht häufig mit der Bahn verreisen sondern natürlich sehr wohl mitgekriegt haben, was "Stuttgart 21" ist. Aber in der Politik muss man ja alles immer etwas komplizierter machen als eigentlich notwendig; auch auf die Gefahr hin, dass nur oberflächlich informierte Wähler (pardon: "Abstimmer" ?) versehentlich "falsch" abstimmen.
Mit "falsch" meine ich nun nicht, dass sie eine falsche Meinung vertreten sondern, dass sie genau anders abstimmen, als sie eigentlich wollen.
Ich hab noch keinen Stimmzettel gesehen, aber wenn ich mir das hier so ansehe:
Es geht doch letzten Endes darum, ob das Projekt verwirklicht werden soll oder nicht. (Ich meine natürlich: das BAHNPROJEKT, nicht das KÜNDIGUNGSGESETZ.
)
Aber abgestimmt wird natürlich nicht über eben dieses Bahnprojekt sondern über das Kündigungsgesetz. Klar, das ist politisch und juristisch korrekt.
Aber abstimmen sollen nicht nur Politiker, Juristen usw, sondern doch auch das "einfache Volk" (darum ja: "Volksabstimmung"), also auch Personen, die zwar sehr wohl mit den Auswirkungen von Durchführung oder Nichtdurchführung leben und täglich mit den Bahnen zur Arbeit fahren müssen, aber nicht über die erforderliche Kentniss dieses "Juristendeutsch" besitzen.
Diesen Leuten kann man problemlos vermitteln, dass es darum geht, ob in Stuttgart weitergebaut wird oder nicht. Warum kann man also nicht einfach fragen:
Diese Formulierung:
Warum immer alles so kompliziert und - missverständlich?
Für mich wird sowas wohl immer ein Ärgernis sein...

Ach ja:
Wer bei der Volksabstimmungsfrage mit "JA" abstimmt, der stimmt GEGEN das Bahnprojekt, wer mit "NEIN" abstimmt, der stimmt DAFÜR.

Mehr Infos zum Thema hier:
http://volksabstimmung2011.de/s21/stimmab/
Meine Eltern wussten zuerst auch nicht, was das für eine Sache sein solle, und das, obwohl sie nicht nur recht häufig mit der Bahn verreisen sondern natürlich sehr wohl mitgekriegt haben, was "Stuttgart 21" ist. Aber in der Politik muss man ja alles immer etwas komplizierter machen als eigentlich notwendig; auch auf die Gefahr hin, dass nur oberflächlich informierte Wähler (pardon: "Abstimmer" ?) versehentlich "falsch" abstimmen.
Mit "falsch" meine ich nun nicht, dass sie eine falsche Meinung vertreten sondern, dass sie genau anders abstimmen, als sie eigentlich wollen.
Ich hab noch keinen Stimmzettel gesehen, aber wenn ich mir das hier so ansehe:
glaube ich schon, dass man das missverstehen kann.Stimmen Sie der Gesetzesvorlage 'Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21' (S21-Kündigungsgesetz) zu?
Es geht doch letzten Endes darum, ob das Projekt verwirklicht werden soll oder nicht. (Ich meine natürlich: das BAHNPROJEKT, nicht das KÜNDIGUNGSGESETZ.


Aber abgestimmt wird natürlich nicht über eben dieses Bahnprojekt sondern über das Kündigungsgesetz. Klar, das ist politisch und juristisch korrekt.
Aber abstimmen sollen nicht nur Politiker, Juristen usw, sondern doch auch das "einfache Volk" (darum ja: "Volksabstimmung"), also auch Personen, die zwar sehr wohl mit den Auswirkungen von Durchführung oder Nichtdurchführung leben und täglich mit den Bahnen zur Arbeit fahren müssen, aber nicht über die erforderliche Kentniss dieses "Juristendeutsch" besitzen.
Diesen Leuten kann man problemlos vermitteln, dass es darum geht, ob in Stuttgart weitergebaut wird oder nicht. Warum kann man also nicht einfach fragen:
...oder irgendwie in der Art.Sind Sie dafür, dass das Bahnprojekt "Stuttgart 21" gestoppt werden soll?
Diese Formulierung:
...erinnert mich irgendwie sehr stark an die Nachfrage bei nicht wenigen (vor allem fremdsprachigen) Online-Abo-AbschlüssenStimmen Sie der Gesetzesvorlage 'Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21' (S21-Kündigungsgesetz) zu?
...wo dann viele NEIN anklicken, was dann aber bedeutet, dass sie das Abo eben DOCH abschließen. Dass ein doppeltes "Nein" in solchem Fall zum "Ja" wird ist vielen nicht klar.Wollen Sie dieses Abo wirklich nicht abschließen?

Warum immer alles so kompliziert und - missverständlich?
Für mich wird sowas wohl immer ein Ärgernis sein...


Ach ja:
Wer bei der Volksabstimmungsfrage mit "JA" abstimmt, der stimmt GEGEN das Bahnprojekt, wer mit "NEIN" abstimmt, der stimmt DAFÜR.

Mehr Infos zum Thema hier:
http://volksabstimmung2011.de/s21/stimmab/