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Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Do 11. Sep 2008, 00:41
von Jeythor
Nun, ich hab das Gerät jetzt einige Tage bei mir stehen, und schon so ziemlich alles durchprobiert. Deswegen möcht ich hier mal meinen persönlichen Bericht abgeben, und mal sagen was mir nicht so gefällt.

Insgesamt bin ich eigentlich sehr zufrieden, denn es wurde im Grunde versprochen was in der Angebotsbeschreibung stand. Allerdings ist meiner Meinung nach nicht alles wirklich ideal umgesetzt.

Ich beginne zuerst mit der Hardware. Was mir da gleich aufgefallen ist, ist dass das Gerät eine große Hitzeentwicklung hat. Das ist wohl bei so einem Gerät normal, wohl auch wegen der Festplatte. Hier wäre es ganz gut gewesen zumindest einen Ventilator einzubauen, wie es auch in anderen PVRs gemacht wird.
Weiters etwas verschwenderisch finde ich, dass die Festplatte immer läuft, solange das Gerät im Betriebsmodus ist. Das trägt auch sehr zur Hitzeentwicklung bei. Hier hätte man ganz einfach eine Funktion in die Software einbauen können, dass die Festplatte nach einigen Minuten im Leerlauf abgeschaltet wird. Das würde außerdem noch Energie sparen.
Was die Anschlüsse betrifft, kann man eigentlich nicht meckern, nur was wohl fehlt, ist ein zusätzlicher USB-Anschluss, und zwar für Typ B-Stecker, um die Verbindung mit einem PC einfacher zu machen. Ein Kabel mit zwei Typ A-Steckern ist nämlich nur sehr schwierig im Handel zu bekommen.
Überhaupt nicht verstehen kann ich außerdem, warum man immer noch eine RS232-Schnittstelle einbaut. Der Serial Port ist bei PCs schon seit über einem Jahr Geschichte, denn im Grunde läuft ja alles nur noch über USB. Da trifft man aber wieder auf das Hindernis, das ich eben erwähnt habe, dass es nicht mal so leicht ist, ein Kabel zu bekommen.
Dann zum Thema Fernbedienung: Wie es hier schon mal erwähnt wurde, man muss die Fernbedienung wirklich fast direkt auf den Empfänger richten, damit sich etwas tut. Ich weiß nicht ob es am Empfänger oder an der Fernbedienung liegt, jedenfalls ist es nicht gerade komfortabel.
Was die Festplatte betrifft, so ist leider die Beschränkung auf das FAT32-System leider nicht sehr klug gewählt. Gut, bei der Festplatte alleine stört das eigentlich weniger, wenn man dann aber z.B. eine externe Festplatte anschließen möchte, stößt man dann leider schon an seine Grenzen, da heutzutage das NTFS-System ja eigentlich der Standard ist.

Gut, dann zur Software. Hier fällt mir ganz im Allgemeinen auf, dass der Receiver immer mit einer guten Sekunde Verzögerung auf jeden Tastendruck reagiert. Das ist besonders z.B. beim Durchgehen der Senderliste ärgerlich. Hier wär es wohl einfach angebracht gewesen, einen etwas schnelleren Prozessor einzubauen.
Abgesehen davon, find ich auch die Handhabe mit den beiden Tunern etwas unpraktisch. Hier verstehe ich nicht, warum man die Senderliste nicht global machen kann, und dann eben bei den Tunern filtern, wenn man tatsächlich zwei verschiedene Satelliten auf den beiden Tunern hat. Auch das Umschalten zwischen den Tunern wurde nicht optimal gelöst, man weiß eigentlich nie wirklich auf welchem Tuner man nun eigentlich ist, oder auf welchem gerade aufgenommen wird.
Das größte Manko ist dann meiner Meinung nach die Senderliste. Nicht mehr aktive Sendern werden beim Suchlauf nicht aussortiert, das bleibt also immer am Benutzer hängen. Auch das Umsortieren ist, wie von Receivern gewohnt, ein Krampf, aber da gibt es eben einfach keine vernünftige Lösung, außer man macht es am PC.
Ein Hoffnungsschimmer war für mich dann die Favoriten-Liste. Aber leider wurde auch da das Potential nicht genutzt. Allein schon, dass man erst zwei Tasten drücken muss, um überhaupt mal eine Liste zu sehen, zerstört eigentlich die Komfortabilität, die so etwas eigentlich bieten sollte. Und auch die Liste selbst ist ziemlich unpraktisch, wenn man mehr als 10 Sender in einer Liste hat, da man nicht einmal, wie in der Gesamtliste blättern kann, sondern man muss über jeden einzelnen Sender drüber. Leider kann man auch nicht wirklich komplett in diese Favoriten-Liste "umschalten", wie ich es von meinem alten Receiver kenne. Da konnte man sozusagen komplett in die Favoritenliste wechseln. Die Liste des TF7700 ist ja eigentlich nicht wirklich eine eigene Liste, sondern nur eine Art "Link-Liste" zu den ausgewählten Sendern. Wenn man dann P- oder P+ drückt, navigiert man trotzdem wieder ganz normal auf der Gesamt-Liste. Insgesamt ist die eigentlich so wichtige Favoriten-Funktion also leider komplett in den Sand gesetzt.

Dann gesondert zur Aufnahme-Funktion und Datei-Verwaltung: Hier wäre es deutlich praktischer für den User gewesen, die Aufzeichnungen als Program Stream, sprich als simple MPEG-Files abzuspeichern.


Gut, das wär mal alles, was mir bis jetzt negativ aufgefallen ist. Das meiste waren jetzt viele kleine Mankos, die man evt. durch ein Software-Update durchaus ausbessern könnten. Vielleicht findet mein Bericht ja irgendwie seinen Weg in die Software-Abteilung von Topfield ^^
Es wäre auf jeden Fall toll, wenn man zumindest so etwas wie eine echte Favoriten-Liste einbauen würde.

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Do 11. Sep 2008, 08:50
von werner880
einiges kann ich ja von deinem bericht nachvollziehen und ich bin inzwischen auch etwas enttäuscht, aber das mit der festplatte nicht.
wo soll das problem sein?????????
ich schliesse per usb eine in h2format formartierte platte an und habe nahezu keine größenbeschränkung.
das internet ist voll mit beschreibungen wie man das macht.
das formartieren daueret keine 2 sekunden und schon erkennt er 500 gb und größer.

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Do 11. Sep 2008, 09:40
von hagge
Hallo Jeythor,

Deine Kritik ist sicherlich berechtigt und das eine oder andere ließe sich bestimmt auch verbessern. Ein paar Punkte möchte ich aber aufgreifen, da sie tatsächlich durch den Systemaufbau bedingt sind bzw. auf einem Missverständnis bei Dir beruhen.

Jeythor hat geschrieben:Weiters etwas verschwenderisch finde ich, dass die Festplatte immer läuft, solange das Gerät im Betriebsmodus ist.

Das kommt dadurch, dass Timeshift dauernd aktiviert ist. Hier ist der Gedanke, dass Du jederzeit zurückspulen können sollst. Also beispielsweise Du siehst eine beliebige Sendung und auf einmal hast Du eine Stelle nicht verstanden, z.B. weil so genuschelt wurde, oder weil bei Dir im Zimmer ein Geräusch war. Dann kannst Du eben jetzt tatsächlich zurückspulen und die Stelle wiederholen. Sowas geht aber eben nur, wenn fortlaufend die aktuelle Sendung auf Festplatte aufgezeichnet wird. Und darum muss die Platte ständig laufen.

Bei den kleineren Töpfen gibt es eine Einstellung, mit der man das Dauertimeshiften abschalten kann. Und dann hält die Platte auch tatsächlich an. Gibt es die nicht auch beim TF7700HDPVR? Wobei es letztendlich fraglich ist, was der Platte besser tut: Dauerbetrieb oder häufiges Ein- und Ausschalten.
Was die Anschlüsse betrifft, kann man eigentlich nicht meckern, nur was wohl fehlt, ist ein zusätzlicher USB-Anschluss, und zwar für Typ B-Stecker, um die Verbindung mit einem PC einfacher zu machen. Ein Kabel mit zwei Typ A-Steckern ist nämlich nur sehr schwierig im Handel zu bekommen.
Diese Buchse ist auch nicht zur direkten Verbindung mit dem PC gedacht, sondern um externe Geräte wie USB-Memorystick oder -Festplatte anzuschließen. Und dass es diese A-A-Kabel im Handel nur schwer gibt, liegt daran, dass diese Kabel völlig sinnlos, ja sogar gefährlich sind. Typ-A-Stecker gehören bei einem Host hin und eine USB-Verbindung muss immer zwischen einem Host und einem Device stattfinden. Der TF7700HDPVR ist aber selbst ein Host. Baut man sich so ein Kabel oder kauft eines der tatsächlich hier und da erhältlichen A-A-Kabel, kann man sich einen bösen Kurzschluss bauen, der entweder Topf oder PC oder beide beschädigen kann.

Dass man grundsätzlich natürlich noch eine Device-Schnittstelle mit Typ B hätte einbauen können, das stimmt. Aber die gleiche Funktionalität und noch mehr soll ja letztendlich über LAN laufen, wo es lang nicht so Probleme mit der Kabellänge gibt wie bei USB. Insofern ist das LAN-Kabel der Ersatz für die direkte USB-Verbindung zum PC.
Überhaupt nicht verstehen kann ich außerdem, warum man immer noch eine RS232-Schnittstelle einbaut. Der Serial Port ist bei PCs schon seit über einem Jahr Geschichte, denn im Grunde läuft ja alles nur noch über USB.
Nun, da kann man sich umgekehrt fragen, warum man bei PCs die serielle Schnittstelle wegmacht, wo es noch jede Menge Geräte gibt, die sie haben. Gerade im Embedded-Bereich -- und Geräte wie ein Topfield zählen technisch gesehen auch zu diesem Bereich -- sind serielle Schnittstellen noch Gang und Gäbe. Eine serielle Schnittstelle wird meist von den eingesetzten Microcontrollern direkt in Hardware unterstützt, wohingegen eine USB-Schnittstelle schon eine ganz ordentliche Komplexität hat und immer schon einen Haufen Software braucht. Insofern wird die Inbetriebnahme eines solchen Geräts immer erst seriell brauchen und erst viel viel später wird dann USB implementiert. Und dass es die serielle Schnittstelle auch im Endgerät immer noch gibt, stört ja nicht weiter. Im Gegenteil, wer will, kann sie ja immer noch nutzen.
Was die Festplatte betrifft, so ist leider die Beschränkung auf das FAT32-System leider nicht sehr klug gewählt.
Die interne Platte ist meines Wissens nicht mit FAT32, sondern mit Ext3 formatiert.
Gut, bei der Festplatte alleine stört das eigentlich weniger, wenn man dann aber z.B. eine externe Festplatte anschließen möchte, stößt man dann leider schon an seine Grenzen, da heutzutage das NTFS-System ja eigentlich der Standard ist.
Erstens lässt sich die externe Festplatte auch mit Ext3 benutzen, nicht nur mit FAT32, und zweitens ist die alleinige Sicht auf NTFS mal wieder völlig aus der Windows-Sicht geprägt. Lange Zeit hatte Microsoft die Spezifikationen zu NTFS nicht rausgerückt und so war es anderen Herstellern schlicht und einfach nicht möglich und offiziell nicht erlaubt, NTFS zu implementieren. Genauso erging es Topfield, denn da drin werkelt *kein* Windows. Folglich *durften* sie NTFS nicht implementieren. In diesem Punkt hat also Microsoft die Schuld, nicht Topfield.

Mit FAT32 hat man außerdem den größten gemeinsamen Teiler, der für Windows, Linux und Mac gleich gut (oder gleich schlecht) funktioniert. Mit keinem anderen Filesystem klappt das ähnlich gut. Oder versuche doch einfach mal, Ext3 auf Deinem Windows-PC zu benutzen. Das geht, aber machst Du Dir wirklich den Aufwand? Warum sollen sich also Nutzer anderer Betriebssysteme immer den großen Aufwand machen, damit Windows-Nutzer ihr ach so geliebtes NTFS bekommen, das (aus den genannten Gründen) nirgendwo sonst eingesetzt wird. Da ist es doch wesentlich sinnvoller, ein freies Format zu verwenden, und genau das macht Topfield mit dem Ext3.
Hier wär es wohl einfach angebracht gewesen, einen etwas schnelleren Prozessor einzubauen.
Auch hier liegt bei Dir vermutlich ein Missverständnis im Aufbau des Gerätes vor. Dort steckt kein PC-Prozessor drin, den man schnell mal durch eine schnellere Version ersetzen kann. Sondern es ist ein Microcontroller eingebaut, der 98% der Funktionalität des Receivers in Hardware eingebaut hat. Also von der MPEG-Decodierung über Videoskalierung, Videoausgabe (analog und digital), die Sound-Decodierung und -ausgabe (analog und digital) und auch das Ausgeben und Einlesen der Festplatte direkt über die SATA- und die USB-Schnittstelle macht alles dieser eine Chip. Der hat mehrere Hundert Anschlüsse. Der eigentliche CPU-Kern, also das, was man sonst üblicherweise als Prozessor bezeichnet, ist dann nur noch ein kleiner Teil dieses Controllers. Und der ist dann nicht so hochgezüchtet wie bei einem PC-Prozessor, da er sich nur noch ein klein wenig um das Userinterface und ein paar globale Kontrollaufgaben kümmern muss. Den Rest macht die dedizierte Hardware von ganz allein.

Und dieser Microcontroller ist eine Einheit, die es so in dieser einen Geschwindigkeit und mit dieser speziellen Funktionalität gibt und der gezielt für solche Applikationen entwickelt wurde. Wenn der von der Rechenpower nicht ausreicht, dann kann man nicht einfach einen anderen nehmen, weil es gibt keinen. Da muss man dann stattdessen her gehen, und die Software optimieren, also auf Geschwindigkeit trimmen. Das heißt Routinen in Assembler implementieren, hier und dort Algorithmen umstellen und verbessern, tricksen, dass es einem Software-Engineer graut, und irgendwann kommt dann ein gut und rund funktionierendes Gerät raus.

All das braucht Zeit. Und manche Funktionen werden nie so richtig gehen, weil einfach die Hardware tatsächlich dafür zu schmalbrüstig, sprich falsch konzipiert ist. Nur, so langsam ist das Gerät schon fast ein Jahr auf dem Markt, da sollte sich eigentlich ein bisschen mehr tun, als was bisher bei Topfield geschehen ist.
Hier wäre es deutlich praktischer für den User gewesen, die Aufzeichnungen als Program Stream, sprich als simple MPEG-Files abzuspeichern.
Auch das ist leider technisch nicht so leicht möglich. Der Transportstream, der vom Sender kommt, enthält ja diverse Programme (=Videospuren) und noch mehr Tonspuren. Hier die relevanten herauszufischen und nur diese abzuspeichern ist das Höchste der Gefühle, was in Echtzeit passieren kann.

Die Umwandlung in einen Programstream ist aber weitaus komplexer, da hier auch noch Ton- und Videospuren relativ zueinander verschoben werden müssen, um einen im Transportstream erlaubten und auch durchaus regelmäßig auftretenden Zeitversatz auszugleichen. Wenn Du schon mal mit normalen SD-Dateien gearbeitet hast, also z.B. von den Aufnahmen eines PVR eine DVD machen wolltest, dann kennst Du vielleicht den Heckmeck mit den ganzen Tools zum Demuxen und Muxen und Konvertieren wie z.B. die Verarbeitungskette ProjectX, Mpeg2Schnitt, GUIforDVDAuthor (GfD). Und wenn Du das nicht kennst, kann ich Dir sagen, dass es nicht so viele Tools sind, weil die Umwandlung so besonders leicht ist ... Letztendlich ist diese Funktion von so einem PVR schlicht und einfach tatsächlich nicht in Echtzeit möglich und somit kann dieser Wunsch von Dir von so einem Gerät tatsächlich nicht erfüllt werden.

Ansonsten stimme ich Dir zu könnte man noch viel am TF7700HDPVR durch Software-Updates verbessern. Wenn diese nur etwas regelmäßiger kämen und mehr Fortschritt brächten ...

Gruß,

Hagge

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Do 11. Sep 2008, 21:32
von gogosch
Habe jetzt (durch einen Großhändler) die Möglichkeit verschiedene HD-PVRs "gratis" zu testen. Als erstes kommt der EYCOS dran und dann der VANTAGE. Schaun mer mal!
LG
H.

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 13:40
von Gluppschy
Hallo Gogosch,

ich hoffe, Du meldest Dich nach Deinen Erfahrungen wieder im Thread? Wäre schön.

Vielen Dank!

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 15:26
von apovis21
[quote="gogosch"]Habe jetzt (durch einen Großhändler) die Möglichkeit verschiedene HD-PVRs "gratis" zu testen. Als erstes kommt der EYCOS dran und dann der VANTAGE. Schaun mer mal!
LG
H.[/quote]


Hallo,

den Eycos würde ich mir sparen, da die Firma ja Konkurs ist und keine neuen Firms mehr zu erwarten sind.

Habe selber einen Eycos, allerdings noch den 5512, bin sehr zufrieden damit, u.a. mac ht er im SD Bereich das beste Bild, weit vor dem Topf, dem iCord oder dem Technisat HD S2. Er hat einen HDMI Anschluss und scaliert bis 1080i. Habe den Topf und den iCord selber zuhause stehen. Den Topf nutze ich immer weniger, da er einfach nicht das gehalten hat, was vorher versprochen wurde. Ausserdem kommen die Firms doch sehr langsam und dann auch noch mit neuen Bugs, teilweise zumindest. Was mich den Normal User stört, ist das er im Betrieb ( zb. vorspulen, umschalten, Menü ) sehr langsam ist.

Was den Vantage betrifft, den hatte ich auch schon zum probieren zuhause. Mal vom Blindscan abgesehen, kein großer Wurf, viel zu umständlich zu bedienen, nicht das beste Bild, weder bei HD noch bei SD. Und er stürzt des öfteren ab.

Auch die Verarbeitung ist nicht besonders, die Klappe, naja was soll ich dazu sagen, klapprig halt.

Bin mal auf deine Erfahrungen gespannt :-)

Grüssle
apovis21

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 02:16
von Jeythor
Nun, erst mal herzlichen Dank an hagge, der da ein paar Wissenslücken bei mir geschlossen hat ^^

Möchte nun noch ein paar Dinge ergänzen.

Was diese USB-Geschichte betrifft: Mir ist die Funktionsweise von USB, also dass zwischen Host (i.d.R. der PC) und Client (Festplatte, etc.) unterschieden wird, schon klar. Ich ging bisher davon aus, dass der USB-Port am TF7700 eine Art Hybrid ist, da bei einigen Anwendungen auf der offiziellen Topfield-Download-Site davon die Rede ist, dass man die Programme (z.B. Vega und ähnliches) auch über USB benutzen kann. Dies scheint aber wohl den TF7700 nicht zu betreffen, hab mich da leider in die Irre führen lassen.
Dass man die Dateien auch über LAN auf den PC laden kann ist mir bekannt, hab das auch schon mal probiert, ich empfand das aber eher als unpraktisch, dass man dann Files mit mehreren GB Größe über den Browser saugen soll. Aber gut, hier gibt es wohl keine Alternative.
Vega lässt sich aber nur über RS232 benutzen, womit ich vor dem Problem stehe, dass eben mein PC keine solche Schnittstelle mehr hat.



Ein paar weitere kleine, mehr oder weniger Mängel sind mir noch aufgefallen.
Zuerst mal im Bereich Aufnahme/Wiedergabe: Die Planung über das EPG finde ich an sich ganz gut, leider muss man sagen, dass dadurch aber auch nicht garantiert ist, dass die Sendung sicher drauf ist, da nur wenige Sender das EPG wirklich ständig aktualisieren. Aber gut, das betrifft ja nicht das Gerät, sondern die Sendeanstalten.
Etwas nervig finde ich hier, dass man immer auf den jeweiligen Sender wechseln muss, um dessen EPG zu sehen und dort etwas für die Aufnahme markieren. Ich weiß, das liegt daran, dass das EPG ja direkt mit den Sendern mitgeschickt wird, also die Frequenz darauf eingestellt sein muss. Hier habe ich aber schon bei anderen Geräten, so auch bei dem, das ich vorher hatte, eine ganz passable Lösung gesehen. Dabei wurden einmal am Tag, meistens irgendwann nachts, alle gespeicherten Sender "gescannt" und das zu diesem Zeitpunkt verfügbare EPG am Receiver gespeichert. Hat insgesamt keine 5 Minuten gedauert. Dadurch konnte man, ohne den aktuellen Sender zu wechseln, jederzeit das gesamte EPG jedes einzelnen Senders durchkucken, was z.B. auch für eine Art Programmzeitschrift am Receiver genutzt wurde, um zu sehen was im Moment auf anderen Sendern läuft. Das fehlt dem TF7700 leider komplett. Weiß nicht ob das durch ein Firmware-Update machbar wäre. Wenn ja, wäre das sehr wünschenswert.

Ja, dann zur Wiedergabe. Hier halte ich die gesamte Navigation für etwas unpraktisch. So verstehe ich nicht, warum z.B. die aktuelle Position einer Aufnahme nur in Prozenten angezeigt wird. Mir wäre eine klassische Zeit-Angabe lieber. Dann gibt es da ja die "Vorspul"-Funktion, bei der man mit dem gedrückt halten der ">>"- oder "<<"-Taste in der Zeitleiste naivigieren kann. Allerdings laufen dann die Sprünge in der Zeitleiste so schnell, dass man auch gerne mal plötzlich einige Minuten weiter landet, als man eigentlich wollte. Die Zeitraffer-Funktion (sprich, kurzes Drücken der "<<" oder ">>") ist dann zwar auch nett gemeint, da das aber vorwärts höchstens auf 6fache, und rückwärts auf 3fache Geschwindigkeit kommt, ist das leider auch nur wenig hilfreich. Ich nehme an, das liegt wohl an den Zugriffszeiten der Festplatte und anderen technischen Beschränkungen.

Weiters stört mich, dass, wenn man eine Wiedergabe stoppt, nicht automatisch ein Bookmark gesetzt wird. Zum Beispiel, kuck ich während einer Werbeunterbrechung mal eben eine Aufnahme weiter, wechsel dann wieder zum laufenden Programm, und kuck beim nächsten Break weiter. Dann muss ich wieder die Stelle suchen, wo ich zuletzt war. Hier wär so ein Bookmark ganz praktisch. Stoppt man eine DVD-Wiedergabe, kann man ja auf fast allen DVD-Geräten einfach mit Wiedergabe wieder an der Stelle fortsetzen, wo man gestoppt hat.

Etwas verwirrend fand ich weiterhin die Meldung, dass während der Aufnahme eines verschlüsselten Programms, ein vorzeitiges wiedergeben der Aufnahme (also praktisch Timeshift der Aufnahme) nicht mehr möglich ist, wenn man den Sender gewechselt hat. Nun, erstens habe ich den Sender nie gewechselt, sondern lediglich inzwischen noch eine ältere Aufnahme zu Ende angekuckt, zweitens, selbst wenn es so wäre, die Smartcard ist immer noch drin, also wieso kann er die laufende Aufnahme nicht wiedergeben?

Gut, ansonsten ist mir nichts weiter aufgefallen. Weiterhin stört mich sehr, dass die Fernbedienung nur nach Lust und Laune mal eine Reaktion hervorruft. Hier frag ich mich, liegt das an der Fernbedienung, oder am IR-Empfänger am Gerät.
Und, das Navigieren in der Programmliste ist immer noch ein Graus. Erstens, durch die Verzögerung beim Tastendruck, zweitens, wegen dem komplizierten Handling mit der Favoriten-Liste.
Insofern wäre mein ganz persönlicher Wunsch fürs nächste Update: Bitte die Favoriten-Funktion einmal komplett überarbeiten, und eine "echte" Favoriten-Liste integrieren!

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 08:07
von Otherland
Jeythor hat geschrieben:
Weiters stört mich, dass, wenn man eine Wiedergabe stoppt, nicht automatisch ein Bookmark gesetzt wird. Zum Beispiel, kuck ich während einer Werbeunterbrechung mal eben eine Aufnahme weiter, wechsel dann wieder zum laufenden Programm, und kuck beim nächsten Break weiter. Dann muss ich wieder die Stelle suchen, wo ich zuletzt war. Hier wär so ein Bookmark ganz praktisch.


Und DAS ist beim TF7700 doch vorhanden !

Play Drücken --> Wiedergabe Läuft --> Stop drücken.

Gleiche Aufnahme Wählen --> Play Drücken --> Wiedergabe beginnt --> Sofort NOCHMAL Play Drücken --> Wiedergabe springt zur Stelle wo du das letzte mal Stop gedrückt hast.

Gruß
Otherland

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 10:05
von hagge
Jeythor hat geschrieben:Ich ging bisher davon aus, dass der USB-Port am TF7700 eine Art Hybrid ist,

Sowas gibt es tatsächlich, nennt sich dann USB-on-the-go. Allerdings haben diese Buchsen dann nochmal ein anderes Format. Und meines Wissens wird das nur bei Geräten eingesetzt, die so klein sind, dass wirklich kein Platz für getrennte A und B Buchsen ist. Auf einem so großen Gerät wie dem Topfield sollte aber dieser Platz immer da sein und darum auch getrennte Host- und Device-Ports möglich sein.
da bei einigen Anwendungen auf der offiziellen Topfield-Download-Site davon die Rede ist, dass man die Programme (z.B. Vega und ähnliches) auch über USB benutzen kann.
Das bezieht sich wohl auf die anderen Geräte, überwiegend die TF5x00-Serie. Wie so oft sind diese älteren Texte, die schon länger auf der Webseite liegen, dann nicht korrigiert worden, als was Neues dazu kam.
Dass man die Dateien auch über LAN auf den PC laden kann ist mir bekannt, hab das auch schon mal probiert, ich empfand das aber eher als unpraktisch, dass man dann Files mit mehreren GB Größe über den Browser saugen soll.
Das Saugen kann auch über USB zur Qual werden, weil solche Geräte meist nicht die volle USB2.0-Geschwindigkeit unterstützen. Die TF5x00er schaffen gerade mal so 26 MBit/s, und auch das nur, wenn man die Firmware patched. Normal gehen sogar nur ca. 20 MBit/s. Im Vergleich dazu wären 100 MBit/s bei LAN eine Wohltat, wenn sie denn auch erreicht würden.
Vega lässt sich aber nur über RS232 benutzen, womit ich vor dem Problem stehe, dass eben mein PC keine solche Schnittstelle mehr hat.
Das ist allerdings richtig und insofern für Dich ärgerlich. Allerdings gibt es auch heute noch jede Menge PCs mit serieller Schnittstelle. Beispielsweise das Mainboard GA-MA790X-DS4 von Gigabyte ist absolut aktuell und hat durchaus noch einen seriellen Port. Und es ist damit nicht alleine. Es gibt jede Menge solche Boards. Insofern ist der serielle Port nicht so tot, wie Du es vielleicht bisher wahrgenommen hast. Wo Du allerdings Recht hast, ist bei Notebooks. Ich glaube da gibt es tatsächlich keine seriellen Schnittstellen mehr.

Letztendlich könnte man aber auch die Senderliste, Timerliste und alle anderen Einstellungen z.B. über ein Web-Interface per LAN konfigurierbar machen, man muss es eben nur mal in die Software reinprogrammieren.
Die Planung über das EPG finde ich an sich ganz gut, leider muss man sagen, dass dadurch aber auch nicht garantiert ist, dass die Sendung sicher drauf ist, da nur wenige Sender das EPG wirklich ständig aktualisieren.
Da hilft halt nur, etwas Vor- und Nachlauf einzuplanen. Bei den kleineren Töpfen geht das, indem man nach dem Markieren der Sendung im EPG mit der Aufnahmetaste diese Taste noch einmal drückt. Dadurch landet man direkt beim Timer zu dieser Aufnahme und kann Anfangszeit und Dauer entsprechend anpassen.

Dies ist natürlich nicht so ganz zufriedenstellend, weil der TF7700HDPVR leider keine interne Schnittfunktion besitzt, mit der man diesen Überhang dann auch wieder, und sei es nur grob, entfernen kann. So verschwendet man viel Platz auf der Platte.
Etwas nervig finde ich hier, dass man immer auf den jeweiligen Sender wechseln muss, um dessen EPG zu sehen und dort etwas für die Aufnahme markieren. Ich weiß, das liegt daran, dass das EPG ja direkt mit den Sendern mitgeschickt wird, also die Frequenz darauf eingestellt sein muss. Hier habe ich aber schon bei anderen Geräten, so auch bei dem, das ich vorher hatte, eine ganz passable Lösung gesehen. Dabei wurden einmal am Tag, meistens irgendwann nachts, alle gespeicherten Sender "gescannt" und das zu diesem Zeitpunkt verfügbare EPG am Receiver gespeichert. Hat insgesamt keine 5 Minuten gedauert. Dadurch konnte man, ohne den aktuellen Sender zu wechseln, jederzeit das gesamte EPG jedes einzelnen Senders durchkucken, was z.B. auch für eine Art Programmzeitschrift am Receiver genutzt wurde, um zu sehen was im Moment auf anderen Sendern läuft. Das fehlt dem TF7700 leider komplett.
Richtig. Sowas gibt es bei Topfield selbst bisher bei noch keinem Gerät. Aber bei den TF5x00ern konnte es durch selbstgeschriebene Software, also in Form von TAPs, nachgerüstet werden. Leider gibt es diese Programmierschnittstelle beim TF7700HDPVR (noch?) nicht. Das wäre per Software sicher machbar, aber mit der Lahmheit, wie es hier voran geht, würde ich mit solchen Features nicht vor 2010 rechnen. :?

Damit hast Du insgesamt den Finger auf die Wunde gelegt, was bei diesem Gerät bisher beanstandet wird: hardwaretechnisch ist es voll in Ordnung, nur an der Software mangelt es. Und da kommt Topfield einfach nicht in die Gänge. Wenn es denn ginge, würden nun die User selbst Hand anlegen und könnten die Software selbst ergänzen, aber leider gibt es hierzu keine Möglichkeit. Und so sitzt man relativ machtlos davor und ärgert sich einfach nur, dass mit diesem doch recht teuren Gerät nicht mal der Komfort der "kleineren" Töpfe erreicht wird, wo er doch theoretisch noch viel besser sein könnte. Und die Konkurrenz zieht auch so langsam aber sicher davon, wobei zugegebenermaßen bei denen auch nicht alles Gold ist, was glänzt.

Das sind dann eben die Nachteile von ClosedSource-Projekten und der Grund, warum viele auf OpenSource-Produkte wie die Dreambox oder Realbox ausweichen. Da kann man selbst Hand an die Software anlegen, oder zumindest gibt es eine rege Community, die da ständig Erweiterungen fabriziert. Die Community wäre bei Topfield zwar auch da, siehe TAPs bei den 5000ern, nur die Firma Topfield weigert sich bisher, hier etwas kooperativer zu sein und merkt gar nicht, dass sie sich damit selbst so langsam aber sicher ins Abseits fährt. So viele Programmierer kann eine Firma gar nicht beschäftigen, dass sie ähnlich viel Software in ähnlich schneller Zeit rausbringt, wie ein OpenSource-Projekt. Und mit den Features, die noch vor 5 Jahren topp waren, kann man heute keine Katze mehr hinterm Ofen vorlocken. Entsprechend ist bei einer solchen geschlossenen Plattform, wie es der TF7700HDPVR bisher darstellt, das Ende eigentlich schon vorprogrammiert.
Die Zeitraffer-Funktion (sprich, kurzes Drücken der "<<" oder ">>") ist dann zwar auch nett gemeint, da das aber vorwärts höchstens auf 6fache, und rückwärts auf 3fache Geschwindigkeit kommt, ist das leider auch nur wenig hilfreich. Ich nehme an, das liegt wohl an den Zugriffszeiten der Festplatte und anderen technischen Beschränkungen.
Die Hauptbeschränkung ist, dass damit eine Datenrate garantiert ist, die auch von den CAMs noch verarbeitet werden kann. Ansonsten wäre technisch auch ein schnelleres Spulen sehr wohl möglich. Die Zugriffszeit der Festplatte ist es definitiv nicht.
Weiterhin stört mich sehr, dass die Fernbedienung nur nach Lust und Laune mal eine Reaktion hervorruft. Hier frag ich mich, liegt das an der Fernbedienung, oder am IR-Empfänger am Gerät.
Als das Gerät neu war, gab es hier ein paar Berichte von Leuten, die den Bereich um den Empfangssensor an der Frontplatte des Geräts klar poliert haben. Das Gerät ist stark verspiegelt und so wird auch das Infrarotsignal stark reflektiert statt es zum Sensor durchzulassen. Durch das Polieren wird der Empfang wohl deutlich besser. Inwiefern es dann noch gut aussieht, ist eine andere Frage. Und die Garantie ist dann natürlich auch im Eimer.

Gruß,

Hagge

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 11:31
von Rhönhase
Hi Hagge,

danke für Deine Beiträge. Sie sind für mich (greenhorn) immer ein Genuss in vielerlei Hinsicht, technisch, didaktisch und grammatikalisch einfach Spitze.

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 15:35
von Roemer
[quote="hagge"]Da hilft halt nur, etwas Vor- und Nachlauf einzuplanen. Bei den kleineren Töpfen geht das, indem man nach dem Markieren der Sendung im EPG mit der Aufnahmetaste diese Taste noch einmal drückt. Dadurch landet man direkt beim Timer zu dieser Aufnahme und kann Anfangszeit und Dauer entsprechend anpassen.[/quote]

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass dies nicht nur bei den kleineren Töpfen so funktioniert. Beim 7700er ist diese Funktion ebenfalls implemtiert.

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Do 18. Sep 2008, 00:19
von Jeythor
Danke wieder für die ausführlichen Antwort von hagge, und auch danke für den Tipp von Otherland ^^
Die Sache mit dem Fortsetzen der Wiedergabe stand nirgends im Handbuch (auch nicht in der neuesten Version online). Genauso wenig gibt es darin Infos über die Funktion der |< und >| Tasten während der Wiedergabe. Ich habe bisher nur herausgefunden, dass er dann einen Sprung um ein paar Minuten macht. Ich weiß nun nicht, ist der Sprung abhängig von der Länge des Videos (je kürzer das Video, desto kürzer auch die Sprünge) oder hat das immer eine fixe Länge?

AW: Der TF7700 - Mein Fazit

Verfasst: Do 18. Sep 2008, 09:03
von ralfkh
Jeythor hat geschrieben:Danke wieder für die ausführlichen Antwort von hagge, und auch danke für den Tipp von Otherland ^^
Die Sache mit dem Fortsetzen der Wiedergabe stand nirgends im Handbuch (auch nicht in der neuesten Version online). Genauso wenig gibt es darin Infos über die Funktion der |< und >| Tasten während der Wiedergabe. Ich habe bisher nur herausgefunden, dass er dann einen Sprung um ein paar Minuten macht. Ich weiß nun nicht, ist der Sprung abhängig von der Länge des Videos (je kürzer das Video, desto kürzer auch die Sprünge) oder hat das immer eine fixe Länge?


Die Sprünge kann man selber in den Systemeinstellungen einstellen :bye2: