Anscheinend ist das Problem mit dem Einbrennen bei Plasmas doch noch längst nicht so im Griff, wie ich dachte. In einem
Nachbarforum wird aus einer Mail von Panasonic zitiert, die diese offiziell (noch im April 2007) an Kunden gesendet haben. Da ich es nicht fassen konnte, möchte ich diese Mail hier gerne auch zitieren und kommentieren.
Panasonic hat geschrieben:Für die Erstinstallation eines Plasma-Fernsehers geben Videophile folgende Tipps:
- Stellen Sie sicher, daß die automatische Formatanpassung Ihres neuen Plasma-Fernsehers so eingestellt ist, daß immer ein formatfüllendes Bild ohne Balken links und rechts zu sehen ist ( =Panasonic auto).
- Regeln Sie den Kontrast herunter auf 50% oder weniger.
- Schalten Sie nur kurz auf das 4:3 Format um zu prüfen, ob die Balken links und rechts vom Bild mittelgrau dargestellt werden, um die Gefahr des "Einbrennens" zu reduzieren. Schalten Sie ggf. im Set-up Menü die Balken links und rechts um von schwarz auf mittelgrau.
- Schalten Sie danach während der ersten 100 Betriebsstunden wieder um auf "Panasonic auto", damit das Bild den Bildschirm komplett ausfüllt.
- Während der ersten 100 Betriebsstunden ist es sinnvoll, einen einzigen Fernsehsender nicht über einen längeren Zeitraum zu sehen. Das sorgt dafür, daß Senderlogos und andere feststehende Bilder, die von einigen Sendern benutzt werden, nicht nachleuchten.
- Vermeiden Sie während der ersten 100 Betriebsstunden statische Bilder, z. B. von Videospielen oder Computerspielen, oder DVD-Menübilder.
Das heißt in den ersten 100 Stunden ist ein Plasma-Gerät nicht ordentlich zu gebrauchen. Alles, was auch nur halbwegs statisch ist, läuft Gefahr, einzubrennen. Speziell die Balken vom 4:3-Fernsehen. Und die sind auch nicht schwarz, so dass man sie nicht sieht, sondern hässlich grau, um das Einbrennen zu reduzieren.
Nach den ersten 100 Betriebsstunden [...] gelten für die nächsten 900 Betriebsstunden folgende Tipps:
- Behalten Sie die Kontrasteinstellung von 50% oder weniger bei.
- Beschränken Sie sich darauf, nur 15% des Fernsehprogramms, das Sie sich anschauen, mit der Bildformateinstellung "4:3" zu schauen. Nutzen Sie sonst die Stellung "Panasonic auto".
- Beschränken Sie sich darauf, nur 10% der Nutzungsdauer Video-, Computerspiele etc. zu sehen.
Das Einbrennrisiko ist minimal geringer. Dennoch sollte man es nicht herausfordern. Das heißt, man hat theoretisch einen hohen Kontrast, darf ihn praktisch aber gar nicht nutzen, da sich sonst sofort was einbrennt.
Nach 1000 Betriebsstunden haben Plasma-Displays üblicherweise keine Probleme mit dem "Einbrennen".
Vermutlich, weil dann der Helligkeitswert des Panels sowieso schon so stark abgefallen ist, dass es nicht mehr zum Einbrennen reicht. Wobei auch hierauf niemand eine Garantie geben will, denn es steht ja nicht da "keine Probleme", sondern nur "üblicherweise keine Probleme". Man beachte: geht man von einem durchschnittlichen Fernsehgebrauch von 3 Stunden pro Tag aus, dann erstreckt sich dieser "Einfahrvorgang" immerhin über knapp ein Jahr! Ein Jahr, in dem ich den Fernseher nicht nutzen kann, wie ich will, um Defekte zu vermeiden?!?! Ein Jahr, in dem ich Eierköpfe und verzerrte oder beschnittene Bilder ertragen muss, weil ich kein 4:3-Fernsehen einschalten darf?!?!
Also wenn ich das lese, bekomme ich das große Grauen. Dann kann ich mir eigentlich nicht mehr erklären, wie jemand überhaupt von einem Plasma noch begeistert sein kann. Das ist doch unbrauchbare Technik. Man hat einen hohen Kontrast, der immer als Vorteil im Vergleich zum TFT angeführt wird, darf ihn aber nicht nutzen. Erst dann, wenn die Helligkeit des Gerätes durch Alterung so stark abgefallen ist, dass es den vollen Kontrast gar nicht mehr bringt, dann darf ich mal langsam den Kontrast hochdrehen. Unglaublich! Also mich hat diese offizielle Panasonic-Mitteilung mal wieder bestätigt, dass für mich *nur* ein TFT in Frage kommt.
Gruß,
Hagge