Auftragskopien - rechtens?

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Bonni
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#41

Beitrag von Bonni » Sa 22. Mär 2008, 20:14

[quote=""Equinox""]Yoda, wenn die Frage erlaubt ist.[/quote]
yoda antwortet prinzipiell nicht auf Fragen.
Gruß Bonni


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#42

Beitrag von yoda » Sa 22. Mär 2008, 21:05

[quote=""Equinox""]Yoda, wenn die Frage erlaubt ist:[/quote]
solche Fragen sind sogar erwünscht : endlich mal ein vorurteilsfreies Statement ...

[quote=""Equinox""]Warum macht ihr das Ganze eigentlich.[/quote]
abgesehen von altruistischen Motiven hat das legale gegenseitige Sharing von TV-Aufnahmen für jeden Beteiligten den Vorteil, bei kollidierenden Ausstrahlungsterminen von allen gewünschten Sendungen eine Aufzeichnung machen (bzw. machen lassen) zu können :

Nur die wenigsten von uns haben gleich mehrere PVRs bzw. einen PC mit mehreren DVB-Karten - und gerade wenn sich anlässlich von Feiertagen die Sender gegenseitig mit Blockbustern überbieten, bleibt durch Terminüberschneidungen doch manche Aufzeichnung auf der Strecke.

Ausserdem misslingt auch die eine oder andere Aufzeichnung (bei mir zumeist durch vollgelaufene Festplatten), so dass eine zweite Quelle grundsätzlich von Vorteil ist.

Und gerade Kabel-Kunden (besonders bei UnityMedia) haben ja das Problem, dass verschiedene Sender (wie z.B. derzeit "eins festival HD") gar nicht ins Kabel weitergeleitet werden.

Das gegenseitige "zur-Verfügung-stellen" eigener Aufnahmen kann daher für alle von Vorteil sein ...

[quote=""Equinox""]Ich meine, ihr dürft dabei kein Geld verdienen, sonst ist es garantiert illegal[/quote]
stimmt ...

[quote=""Equinox""]und habt wahrscheinlich erhebliche Kosten für den Webspasce und den entstehenden Traffic. Immerhin hat eine Aufnahme von Festival HD fast 5GB/Stunde.[/quote]
nein - eigentlich nicht :

a) der eine Zweig des Traffics läuft über File-Hoster und ist daher gratis (diese Form der Verteilung ist nicht sonderlich bequem und dient vor allem der Langzeitverfügbarkeit)
b) der andere Zweig des Traffics läuft über Bittorrent - hier streben wir mittelfristig eine Kooperaton zwischen VDSL-Usern (die ihr DRM-geschützes IPTV nur qualitätsreduziert auf analogem Weg auf DVD übertragen können) und DVB-Usern zum beiderseitigen Nutzen an : die VDSL-User würden von den Aufnahmen der DVB-User profitieren und ihrerseits einen großen Teil des Traffics leisten. Dieser Zweig des Traffics wird zusätzlich von Usern mit Root- bzw. v-Servern unterstützt ...

[quote=""Equinox""]Mal ganz davon abgesehen, dass es, selbst wenn ihr im Recht seid (was ich mangels Hintergrundwissen nicht beurteilen kann), zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen könnte, falls irgendein unterbeschäftigter Anwalt auf die Idee kommt, euch abzumahnen, oder die ARD selbst was gegen eure Seite hat.[/quote][/quote]
nunja - das kann einem überall passieren (beispielsweise auch bei eBay-Verkäufen) ... solange man im Recht ist, hat dann ja der Kläger das Problem, auf den Verfahrenskosten sitzen zu bleiben.

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#43

Beitrag von Bonni » Sa 22. Mär 2008, 21:11

[quote=""yoda""] endlich mal ein vorurteilsfreies Statement ...[/quote]
Ach, kuck an, die sachliche Frage, ob Du Jurist bist, hatte also Vorurteile.
Gruß Bonni


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#44

Beitrag von Equinox » Sa 22. Mär 2008, 21:27

Danke für die Erläuterungen, dann bin ich ja mal gespannt, was aus eurem Projekt wird. Ich bin ja doch skeptisch, dass ihr genügend User findet, um über Bittorent ordentliche Downloadgeschwindigkeiten zu bekommen, aber ich lasse mich überraschen.

yoda
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#45

Beitrag von yoda » Sa 22. Mär 2008, 21:32

[quote=""Equinox""]Ich bin ja doch skeptisch, dass ihr genügend User findet, um über Bittorent ordentliche Downloadgeschwindigkeiten zu bekommen, aber ich lasse mich überraschen.[/quote]
mein vServer kann bis zu 10 MByte/sec uploaden - das sollte zunächst einmal ausreichen ...

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#46

Beitrag von hagge » Mo 24. Mär 2008, 02:05

Hallo yoda,

diese Antwort von Dir zeigt mir eigentlich mal wieder, dass es hier einmal mehr um das Austricksen der Filmindustrie geht. Ihr seid der Meinung, dass das, was die Filmindustrie macht, zu teuer ist, und ihr meint, eben selbst das Recht in Anspruch nehmen zu dürfen, den Anteil der Filme, der euch wie auch immer nicht auf normalem Wege (z.B. Fernsehausstrahlung) zukommt, euch auf anderen Wegen (z.B. Internet) anzueignen.

[quote=""yoda""]nunja - §53 Abs.1 UrhG wird für die Filmindustrie wohl durchaus ein Ärgerniss sein - und zwar unabhängig davon, ob man den Spielfilm selber aufnimmt (Satz 1) oder aufnehmen lässt (Satz 2) - daher auch die Einführung von Gegemassnahmen wie HDCP.[/quote]
Man kann dies immer von zwei Seiten sehen. Wenn ich etwas Teures erstelle, von dem ich eben nicht will, dass jeder Hinz und Kunz sich das einfach so für lau beschaffen kann, dann ist es doch mein gutes Recht, mir ein Verfahren einfallen zu lassen, dass dies eben nicht so einfach zu "kopieren" geht.

Auf der anderen Seite kann eine Filmgesellschaft aber nur leben, wenn die Kunden auch fair bedient werden. Denn sonst kaufen die Kunden auch irgendwann nicht mehr, sondern schauen bei der Konkurrenz, wo's billiger ist.

So vertrete ich immer die Meinung, dass ein guter Mittelweg die beste Lösung für beide Seiten ist. Weder alles komplett dicht machen, noch alles umsonst rausgeben.

HDCP ist schlicht und einfach so ein Verfahren des Kopierschutzes und gilt weltweit. Das hat in erster Linie erst mal nichts mit einem x-beliebigen deutschen Paragraphen zu tun.
Andererseits darf man die Krokodilstränen der Filmindustrie durchaus auch hinterfragen :
a) wenn ein Spielfilm im Free-TV ausgestrahlt wird, ist die Vermarktung über Kino, DVD(-Verleih) und Pay-TV ohnehin schon weitgehend ausgeschöpft.
b) das Privileg der Privatkopie vergüten wir alle mit Abgaben auf DVD-Brenner und Rohlinge.
Sorry, aber das ist kompletter Käse.

Zu Punkt a) Die Vermarktung im Free-TV ist *eine* von mehreren Einnahmequellen, die für einen Spielfilm aber fest eingerechnet wird. Erst die Summe aller Vermarktungen (Kino, DVD, PayTV, FreeTV, neuerdings Internet, etc.) bestimmt das Einspielergebnis für einen Film. Und das ist die Summe, die für den nächsten Film zur Verfügung steht. Je weniger Einnahmen, desto mieser die nächsten Filme. Es gibt auch sehr viele Fälle, wo ein Film ohne die Free-TV-Einnahmen in den verschiedenen Ländern noch tatsächlich Miese machen würde.

Und selbst wenn, so sollte es Dir klar sein, dass für eine Filmfirma immer eine Mischkalkulation über mehrere Filme vorliegt. Denn ein Film funktioniert gut, der nächste wieder überhaupt nicht. Ohne dass man das im Vorfeld immer sagen kann, was klappt und was nicht. Und wenn jetzt ein Film gute Gewinne abwirft, muss er damit schlecht gelaufene Filme mitfinanzieren. Und bei schlecht gelaufenen Filmen werden definitiv Miese gemacht. Wenn man da dann auch noch die FreeTV-Einnahmen wegnimmt, ist der Film noch unrentabler.

Zu Punkt b) ist es ja vielleicht ganz faszinierend, dass eben genau auf dem Medium, in dem ihr die Kopien verteilen wollt, nämlich im Internet, noch keine Pauschalabgaben bezahlt werden...

Ich verstehe eure Idee durchaus, dass ihr eben an solche HD-Materialien rankommen wollt und so eine Art Tauschbörse aufziehen wollt. Aber genau solche Unternehmungen sind schon kläglich gescheitert. Und mit dieser von Dir geäußerten Sichtweise wird die Sache zunehmend fragwürdiger, weil euch das Recht und die Lizenzfragen letzendlich egal sind, Hauptsache ihr kommt billig an das Material. Und da ist euch jede Gesetzeslücke recht. Denn selbst wenn ihr mit eurer Auslegung des Gesetzestextes Recht haben solltet (was ich nach wie vor anzweifele), muss euch doch klar sein, dass das Gesetz so nie gemeint sein konnte.

OK, ich habe kein so großes Problem damit, wenn ihr mal jetzt beim HDTV Showcase mal einen Schwung aufnehmen wollt. Aber angenommen das Ganze funktioniert, und ihr habt wirklich eine Gesetzeslücke gefunden, dann ist es doch letztendlich auch eine moralische Frage. Das ist wie mit den Steuerflüchtigen in Liechtenstein, die haben auch Gesetzeslücken ausgenutzt. Die machen also ganz legale Sachen, aber dennoch ist es moralisch verwerflich.

Und auf die Frage, wie das mit einem neuen Buch laufen soll, wenn ihr unmittelbar "im Auftrag" alle Welt damit versorgt, hast Du auch nicht geantwortet. Oder gehen wir wieder in die Filmwelt. Nehmen wir an, ihr macht in den USA eine "Filiale" auf. Und kaum ist ein Film in den USA für die Ausstrahlung im Fernsehen angekündigt, nehmt ihr "Aufträge" dafür entgegen. Auf diese Weise könntet ihr im Prinzip ganz Deutschland mit dem Film eindecken. Wo ist der Unterschied zum normalen Deutschlandvertrieb? Wo sind die Einnahmen für den Künstler? Das kann doch nicht funktionieren.

Ich bin ein halbwegs intensiver Käufer von CDs und DVDs. Und ich habe immer ein kleines Problem mit solchen "kostenlosen" Sevices. Weil jede Kopie, die nicht gekauft wurde, macht letztendlich für mich als ehrlichen Käufer die Produkte teurer. Und bringt so ärgerliche Dinge wie Kopierschutzverfahren mit sich. Oder verringert die Auswahl, da manche Künstler dann eben von dem wenigen Geld, was sie noch verdienen, nicht leben können und keinen neuen Film oder keine neue Musik mehr rausbringen. Und mit all den Problemen muss *ich* mich dann rumschlagen.

[quote=""yoda""]na - dann hat die Filmindustrie mit ihrer Panikmache ("Raubkopierer sind Verbecher") bei Dir ja einen vollen Erfolg erzielt ...[/quote]
OK, Du hast diesen Satz auf jemand anders bezogen, aber da ich ja in eine ähnliche Richtung argumentiere, beziehe ich ihn jetzt trotzdem auch auf mich. Meine Sichtweise ist die, dass man eben im Sinne des Gesetzes handeln sollte. Und ich denke schon, dass ich die Idee des Urhebergesetzes halbwegs erfasst habe. Es geht darum, dass letztendlich jeder Künstler die Möglichkeit hat, für sein Werk eine gerechte Entschädigung zu bekommen. Früher war das meist automatisch gegeben, da alle Kopien unperfekt waren und sich somit immer noch genügend Käufer für ein Original finden ließen. Heute, wo solche Werke leicht in ein immaterielles Gut wie eine einfach zu kopierende Datei konvertiert werden können, wird das immer schwieriger, oder anders gesagt, die perfekte Kopie ist immer einfacher. Da wird es immer schwerer, den Leuten zu vermitteln, dass so ein Werk tatsächlich einen künstlerischen Wert hat und damit auch letztendlich einen materiellen Wert. Aber nur so kann es funktionieren. Nur wenn der Künstler von dem Erlös seines Werkes leben kann, kann er neue Werke schaffen. Und das soll das Urheberrecht bewirken, dass eben nicht grenzenlos nur kopiert wird, sondern immer genügend Geld in Richtung Künstler fließt.

Auf der anderen Seite soll mir ein Künstler aber auch nicht jede letzte Benutzung vorschreiben. Wenn ich das Werk gekauft habe, muss mir auch ein gewisser Freiraum bleiben, damit umzugehen. Zum Beispiel dass ich das Werk an einem anderen Ort "konsumiere". Und dieser Freiraum soll mir durch die Privatkopie ermöglicht werden, so dass ich das Werk eben auf ein anderes Abspielgerät übertragen kann oder mir eine Sicherungskopie anlegen kann. Oder dass ich das Werk zusammen mit meiner Familie oder einem guten Freund "erfahren" kann. Dies alles erlaubt mir die Privatkopie.

Dass man damit aber einen Service aufzieht, der es ermöglicht, dass größere Gruppen von Leuten kostenlos an das Werk gelagen, ist definitiv nicht Ziel der Gesetzesausnahmen. Und so wird es vermutlich auch so mancher Richter auslegen, und dann sind alle bisher bekannten Urteile grad für die Katz. Dass verschiedene Gerichte in ähnlich gelagerten Fällen komplett unterschiedlich entschieden haben, speziell wenn es um das Internet geht, das sieht man ja immer wieder an den Urteilen zur Haftung von Forenbetreibern, Benutzung von (Deep-)Links, Verwendung des Impressums, etc.

Also darum nochmal: ich wäre an eurer Stelle sehr sehr vorsichtig, was das Bereitstellen von Filmaufnahmen im Internet angeht.

Viele Grüße,

Hagge

yoda
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#47

Beitrag von yoda » Mo 24. Mär 2008, 20:02

[quote=""hagge""]diese Antwort von Dir zeigt mir eigentlich mal wieder, dass es hier einmal mehr um das Austricksen der Filmindustrie geht.[/quote]
:) das ist noch nicht einmal völlig falsch : der Filmindustrie wäre es natürlich am liebsten, wenn wir jedes Mal beim Betrachten eines Spielfilms eine Abgabe zu zahlen hätten. Insofern trickst jeder von uns die Filmindustrie aus, wenn er TV-Sendungen aufzeichnet und beliebig oft und zu beliebigen Zeitpunkten betrachtet, ohne weitere Abgaben zu entrichten (abgesehen von den Abgaben auf DVD-Rohlinge und DVD-Brenner) - unabhängig davon, ob er selber aufzeichnet oder ob er einen anderen mit der Aufzeichnung beauftragt.

[quote=""hagge""]Ihr seid der Meinung, dass das, was die Filmindustrie macht, zu teuer ist [...][/quote]
das stimmt natürlich überhaupt nicht ... und ist nichts anderes als eine böswillige Unterstellung.

[quote=""hagge""][...] und ihr meint, eben selbst das Recht in Anspruch nehmen zu dürfen [...][/quote]
in der Tat : wir meinen tatsächlich, geltendes Recht (§53 Abs.1 Satz 2 UrhG) in Anspruch nehmen zu dürfen ...

[quote=""hagge""]den Anteil der Filme, der euch wie auch immer nicht auf normalem Wege (z.B. Fernsehausstrahlung) zukommt, euch auf anderen Wegen (z.B. Internet) anzueignen.[/quote]
... und zwar ausschließlich bei Filmen, die uns auf dem normalen Weg der Fernsehausstrahlung zukommen. Wir erstellen nämlich lediglich Kopien solcher Sendungen, die der Auftraggeber auch selber aufnehmen könnte, wenn er die dazu notwendige Hardware in ausreichendem Umfang besitzen würde.

Beim zweiten Satz des §53 Abs.1 UrhG geht es nämlich um Chancengleichheit : Wenn man im Rahmen des §53 Abs.1 UrhG ausschließlich selber aufnehmen dürfte (erster Satz des §53 Abs.1 UrhG), dann wären alle diejenigen benachteiligt, die aus baulichen (beispielsweise bei problematischem Satellitenempfang in Mietwohnungen mit Balkon in West-Ausrichtung) oder finanziellen Gründen (nicht genügend PVRs für zeitgleiche Ausstrahlungen) die gewünschten Sendungen nicht selber aufzeichnen können.

Und dabei geht es ja auch nicht nur um Unterhaltung : die von uns angebotene Dokumentation "Planet Erde" ist zwar durchaus auch ein ästhetischer Genuss, ansonsten aber im Bereich des Bildungsfernsehens anzusiedeln. Und bei etwaig angebotenen TV-Serien oder Spielfilmen in der Original-Sprache (beispielsweise über englische Free-TV-Sender) ist neben der Unterhaltung durchaus auch die Perfektionierung (beim Hörverständniss) von Fremdsprachen ein begrüßenswerter Nebeneffekt.

Und genau aus diesen Gründen hat der Gesetzgeber vorgesehen, Privatkopien nicht nur selber anfertigen, sondern auch von anderen erstellen lassen zu dürfen. Und damit nicht Unternehmen sich eine "goldene Nase" mit dem geistigen Eigentum Anderer (der Urheber) verdienen, wurde diese Option eingeschränkt auf unentgeltlich hergestellte Privatkopien.

Wenn Du dich nun so sehr daran störst, dass auch Bewohner von Mietwohnungen mit West-Ausrichtung ein Chance auf Aufzeichnung von Free-TV-Sendungen über Astra (auf 19.2° Ost und 28.2° Ost) erhalten, kannst Du dich ja gerne politisch für eine Änderung des §53 UrhG einsetzen (dann wohl mit dem Ziel, große Bevölkerungsgruppen unter anderem auszuschließen vom Free-TV-Angebot der europäischen Nachbarstaaten) - ich persönlich halte die jetzige Regelung durchaus für fair und sehe daher auch gar keinen Grund, geltendes Recht nicht anzuwenden.

[quote=""hagge""]Man kann dies immer von zwei Seiten sehen. Wenn ich etwas Teures erstelle, von dem ich eben nicht will, dass jeder Hinz und Kunz sich das einfach so für lau beschaffen kann, dann ist es doch mein gutes Recht, mir ein Verfahren einfallen zu lassen, dass dies eben nicht so einfach zu "kopieren" geht.[/quote]
stimmt - Pay-TV (z.B. Premiere) ist aber auch gar nicht Gegenstand unseres Angebots.

[quote=""hagge""]Wenn man da dann auch noch die FreeTV-Einnahmen wegnimmt, ist der Film noch unrentabler.[/quote]
Inwiefern werden denn die "FreeTV-Einnahmen weggenommen" durch Anwendung des §53 Abs.1 Satz 2 UrhG ? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ARD für die Ausstrahlungsrechte der im HDTV-Showcase übertragenen Spielfilme & Dokumentationen eine Vergütung an die Urheber gezahlt hat ...

Allenfalls könnten durch Privat-Kopien die Werbe-Einnahmen der Privatsender beeinträchtigt werden - dies gilt allerdings gleichermaßen für selbst erstellte und für delegierte Privat-Kopien. Wenn man also unbedingt die Werbe-Einnahmen der Privatsender schützen wollte, müsste man das Privileg der Privat-Kopie grundsätzlich abschaffen - und zwar sowohl die selbst erstellten als auch die delegierten Privat-Kopien. Dann allerdings müssten natürlich auch die Abgaben auf Rohlinge und DVD-Brenner entfallen - und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob dies für die Urheber insgesamt von Vorteil wäre ...

Es steht Dir aber frei, dich für dieses Ziel politisch zu engagieren (obwohl ich vermute, dass Du dabei wenig Zustimmung erhalten wirst) - bis zu einer Umgestaltung des §53 Abs.1 Satz 2 UrhG ist das Privileg der delegierte Privat-Kopie aber geltendes Recht ... auch wenn es Dir nicht gefällt.

[quote=""hagge""]Zu Punkt b) ist es ja vielleicht ganz faszinierend, dass eben genau auf dem Medium, in dem ihr die Kopien verteilen wollt, nämlich im Internet, noch keine Pauschalabgaben bezahlt werden...[/quote]
doch - nämlich GEZ-Gebühren (die muss man nämlich auch dann zahlen, wenn man zwar keinen Fernseher, dafür aber einen Internet-fähigen PC hat). Und da die Aufnahmen letztendlich wohl doch auf DVD-Rohlingen landen werden, kommen die Abgaben auf DVD-Rohlinge und DVD-Brenner noch hinzu.

[quote=""hagge""][...] weil euch das Recht [...] letzendlich egal sind[/quote]
eigenartig nur, dass ich hier leider wohl der einzige bin, der sich intensiv mit Gesetzes- und Urteils-Texten beschäftigt und diese auch zitiert, während alle anderen sich ihre Spekulationen "aus den Fingern saugen" ohne deren Substanz zu belegen ...

[quote=""hagge""]Und da ist euch jede Gesetzeslücke recht. Denn selbst wenn ihr mit eurer Auslegung des Gesetzestextes Recht haben solltet (was ich nach wie vor anzweifele), muss euch doch klar sein, dass das Gesetz so nie gemeint sein konnte.[/quote]
Die delegierte Privatkopie (§53 Abs. 1 Satz 2 UrhG) ist keine Gesetzeslücke, sondere eine Regelung zur Wahrung der Chancengleichheit bei Inanspruchnahme des Privilegs der Privatkopie. Und wenn dem Gesetzgeber der Umfang der Anwendung des §53 Abs. 1 Satz 2 UrhG (tausende und abertausende von Aufnahmen bei OTR) missfallen sollte, wird er sicherlich das Gesetz entsprechend abändern - mir ist jedoch nicht bekannt, dass solche Bestrebungen im Gange wären.

[quote=""hagge""]Aber angenommen das Ganze funktioniert, und ihr habt wirklich eine Gesetzeslücke gefunden, dann ist es doch letztendlich auch eine moralische Frage.[/quote]
Es ist in der Tat eine Frage der Moral, jedem das Privileg der Privatkopie zu ermöglichen - nicht nur denjenigen, die in ihrer Privatvilla mit umgebendem Park zahlreiche Satellitenschüsseln in jede beliebige Himmelsrichtung ausrichten und in einem eigenen Raum Dutzende von PVRs betreiben können, um alle gewünschten, aber zeitgleich ausgestrahlten Sendungen selber aufnehmen zu können.

[quote=""hagge""]Und auf die Frage, wie das mit einem neuen Buch laufen soll, wenn ihr unmittelbar "im Auftrag" alle Welt damit versorgt, hast Du auch nicht geantwortet.[/quote]
Buch-Kopien sind ein ungünstiges Beispiel, weil es für diesen Fall eine Reihe von komplizierten Sonder-Regelungen gibt.

[quote=""hagge""]Nehmen wir an, ihr macht in den USA eine "Filiale" auf. Und kaum ist ein Film in den USA für die Ausstrahlung im Fernsehen angekündigt, nehmt ihr "Aufträge" dafür entgegen. Auf diese Weise könntet ihr im Prinzip ganz Deutschland mit dem Film eindecken.[/quote]
technisch gesehen könnten wir das - es wäre vermutlich aber nicht legal ...

[quote=""hagge""]Wo ist der Unterschied zum normalen Deutschlandvertrieb? [/quote]
... denn nur "der zur Vervielfältigung Befugte darf die Vervielfältigungsstücke auch durch einen anderen herstellen lassen". Und wenn man die TV-Ausstrahlung selbst mit dem entsprechenden Equipment gar nicht empfangen kann, dann fehlt natürlich die Vorlage für die Erstellung der Privat-Kopie - und damit wohl auch die "Befugnis zur Vervielfältigung"

[quote=""hagge""]Ich bin ein halbwegs intensiver Käufer von CDs und DVDs. Und ich habe immer ein kleines Problem mit solchen "kostenlosen" Sevices. Weil jede Kopie, die nicht gekauft wurde, macht letztendlich für mich als ehrlichen Käufer die Produkte teurer. Und bringt so ärgerliche Dinge wie Kopierschutzverfahren mit sich. Oder verringert die Auswahl, da manche Künstler dann eben von dem wenigen Geld, was sie noch verdienen, nicht leben können und keinen neuen Film oder keine neue Musik mehr rausbringen. Und mit all den Problemen muss *ich* mich dann rumschlagen.[/quote]
Dann gründe halt eine Partei zur Abschaffung der Privat-Kopien - und zwar sowohl der selbst erstellten als auch der beauftragten Privat-Kopien ...

[quote=""hagge""]Und ich denke schon, dass ich die Idee des Urhebergesetzes halbwegs erfasst habe.[/quote]
in der Tat - Du hast die Idee des Urhebergesetzes halbwegs erfasst : nämlich nur den Grundgedanken, nicht aber den Sinn und Zweck der Schranken-Regelungen ...


[quote=""hagge""]Es geht darum, dass letztendlich jeder Künstler die Möglichkeit hat, für sein Werk eine gerechte Entschädigung zu bekommen. Früher war das meist automatisch gegeben, da alle Kopien unperfekt waren und sich somit immer noch genügend Käufer für ein Original finden ließen. Heute, wo solche Werke leicht in ein immaterielles Gut wie eine einfach zu kopierende Datei konvertiert werden können, wird das immer schwieriger, oder anders gesagt, die perfekte Kopie ist immer einfacher. Da wird es immer schwerer, den Leuten zu vermitteln, dass so ein Werk tatsächlich einen künstlerischen Wert hat und damit auch letztendlich einen materiellen Wert. Aber nur so kann es funktionieren. Nur wenn der Künstler von dem Erlös seines Werkes leben kann, kann er neue Werke schaffen. Und das soll das Urheberrecht bewirken, dass eben nicht grenzenlos nur kopiert wird, sondern immer genügend Geld in Richtung Künstler fließt.[/quote]
das ist ja auch alles richtig - und insofern kann man das Konzept der Privatkopie durchaus hinterfragen.

ABER: solange der o.g. Eigentümer einer Pracht-Villa im Rahmen des ersten Satzes des §53 Abs. 1 UrhG eine Privatkopie anfertigen darf, muss auch der Mieter im Plattenbau mit Westausrichtung das gleiche Recht bekommen - und genau dazu dient der zweite Satz des §53 Abs. 1 UrhG

[quote=""hagge""]Dass man damit aber einen Service aufzieht, der es ermöglicht, dass größere Gruppen von Leuten kostenlos an das Werk gelagen, ist definitiv nicht Ziel der Gesetzesausnahmen.[/quote]
tatsächlich werden ja tagtäglich tausende von Personen durch otr kostenlos mit Privat-Kopien versorgt - wäre dies tatsächlich nicht Ziel der Gesetzesausnahmen, gäbe es doch bestimmt bereits Bestrebungen, das Gesetz zu ändern. Weder im ersten noch im zweiten Korb der Novellierung des Urheberrechts ist dies bisher geschehen - ich schlage daher vor, dass Du deine haltlosen Spekulationen belegst, indem Du die Quellen für diesbezügliche Gesetzesvorhaben postest. Oder alternativ gerne auch Gerichtsurteile, in denen die Anzahl der Auftraggeber eine Rolle spielte ...

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#48

Beitrag von mmfs001 » Mo 24. Mär 2008, 20:25

Also zumindest bei den öffentlich-rechtlichen (ARD, ZDF) kann man ja auch Mitschnitte auf Video anfordern. Ich habe das früher öfters mal gemacht. Einfach eine Mail schicken welchen Film/Sendung von welchem Termin man möchte und prompt bekommt man (kostenlos) Post.

Früher in der Schule haben wir Videokasseten mit Aufnahmen dutzendfach verteilt, selbst die Lehrer haben interessante Sendungen aufgenommen und die Kopien verteilt. Mir leuchtet es nicht ein warum manche das Internet als Möglichkeit der privaten Weitergabe ausschließen wollen. Die Welt wächst halt im Internet zusammen.

Wieviele Ehen würde es Heute wohl nicht geben, wenn das allseits beliebte Mixtape nicht legal gewesen wäre und man Musik nicht einfach hätte kopieren und an die Liebste weitergeben dürfen ;) Fast meine gesamte Musik-Sammlung besteht aus (legal) kopierter Musik, nur das jetzt plötzlich Gruppen auftauchen die das böse finden.

Ich denke hier funktioniert einfach die Meinungsmache der Industrie eine Kopie plötzlich als etwas Negatives anzusehen, ich merke das immer wieder bei den älteren Menschen (Eltern, etc.) für die eine Kopie noch das normalste auf der Welt ist.

Gruß
Micha
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#49

Beitrag von kall » Mo 24. Mär 2008, 22:37

Geht doch alles viel einfacher war etwas versäumt hat und das haben möchte.

Man kopiere von einer ext. Festplatte sämtliche Dateien des Filmes auf einen PC (etwa 6-8 GB). Dauert mit SATA ein paar Minuten und brenne den ganzen Salat auf eine 8,5 GB DVD.

In die Post und weg ist es.

Der Interessent kopiert die Daten auf seine Platte zurück und das war es.

Selbstkostenpreis und Versand!

Wenn mir jemand Deep Blue (Erste Sendung von EinsFestival) so anbieten kann, nehme ich es sofort.
Zuletzt geändert von kall am Mo 24. Mär 2008, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.

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#50

Beitrag von yoda » Mo 24. Mär 2008, 23:02

[quote=""kall""]Geht doch alles viel einfacher war etwas versäumt hat und das haben möchte.

Man kopiere von einer ext. Festplatte sämtliche Dateien des Filmes auf einen PC (etwa 6-8 GB). Dauert mit SATA ein paar Minuten und brenne den ganzen Salat auf eine 8,5 GB DVD.

In die Post und weg ist es.

Der Interessent kopiert die Daten auf seine Platte zurück und das war es.

Selbstkostenpreis und Versand![/quote]
das wäre u.U. ein weiterer Vertriebsweg - allerdings nur bei einer sehr kleinen Zahl von Auftraggebern ... für Dutzende oder gar Hunderte Auftraggeber jeweils eine eigene DVD zu brennen wäre dann doch recht aufwändig ...

[quote=""kall""]Wenn mir jemand Deep Blue (Erste Sendung von EinsFestival) so anbieten kann, nehme ich es sofort.[/quote]
Jetzt ist es natürlich zu spät für ein solches Angebot : da die Sendung bereits gelaufen ist, könntest Du sie auch selber nicht mehr aufnehmen (wenn Du dir die dazu notwendige Hardware anschaffen würdest) - insofern fehlt Dir die Vorlage für eine selbst erstellte Privatkopie und damit wohl auch die Befugnis zur Vervielfältigung durch einen anderen ...

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#51

Beitrag von kall » Mo 24. Mär 2008, 23:18

Die Hardware habe ich natürlich und dann soll er mir halt die DVD leihen....... :u:

Ich versichere, dass ich die Daten wieder lösche!

"Happy Feed" hat genau 7,25 GB mit allen Dateien. Die Sache würde also so funktionieren.

Wo hunderte von Interessenten allerdings herkommen sollten, wäre mir ein Rätsel.
Zuletzt geändert von kall am Mo 24. Mär 2008, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.

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#52

Beitrag von yoda » Mo 24. Mär 2008, 23:24

[quote=""kall""]Die Hardware habe ich natürlich [...][/quote]
es geht nicht um die Hardware, sondern um den Zeitpunkt der Auftragserteilung - dieser muss vor dem Beginn der Sendung liegen !!!

[quote=""kall""][...]und dann soll er mir halt die DVD leihen....... :u:

Ich versichere, dass ich die Daten wierder lösche![/quote]
ein etwaiges Verleihen eigener Aufnahmen an Unbekannte wäre ein ganz anderes Konzept - auf Anhieb wüsste ich jedenfalls nicht, inwieweit man dies auf legale Weise umsetzen könnte ...

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#53

Beitrag von yoda » Mo 24. Mär 2008, 23:33

[quote=""kall""]"Happy Feed" hat genau 7,25 GB mit allen Dateien. Die Sache würde also so funktionieren.[/quote]
zur Klarstellung vorsichtshalber folgender Hinweis : Auftragskopien von Premiere HD sind natürlich nicht legal ...

[quote=""kall""]Wo hunderte von Interessenten allerdings herkommen sollten, wäre mir ein Rätsel.[/quote]
otr hat bei miserabler Qualität tausende Interessenten ...

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hagge
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AW: HDTV Showcase der ARD

#54

Beitrag von hagge » Di 25. Mär 2008, 11:46

[quote=""yoda""] :) das ist noch nicht einmal völlig falsch : der Filmindustrie wäre es natürlich am liebsten, wenn wir jedes Mal beim Betrachten eines Spielfilms eine Abgabe zu zahlen hätten.[/quote]
Das ist das, was ich schonmal versuchte zu erklären. Selbst wenn die Filmindustrie dieses Geschäftsmodell wählt, ist das ihre Sache. Das wäre vermutlich unklug, weil es viele Leute verärgern und vermutlich nicht viel Geld einbringen würde, aber es wäre dennoch völlig legitim. Und daran gäbe es nichts zu deuteln. Dann hast Du die Wahl, eben nichts mehr zu schauen und dadurch mitzuhelfen, dieses Geschäftsmodell zum Scheitern zu bringen. Du kannst auch zum Boykott aufrufen und durch kräftige Gegenkampagnen das System schlecht machen. Aber es steht Dir nicht zu, das dahingehend zu ändern, indem Du eigenmächtig eine andere Lösung anbietest, sei es durch "Privatkopien" oder durch ein "Auftragsmodell zur Wahrung der Chancengleichheit". Und wenn die Filmindustrie 1000 EUR pro einmal Film anschauen verlangen würde, hättest Du nicht das Recht, den Film billiger oder gar kostenlos anzubieten. Dir gehört der Film nicht, und Dir gehören die Rechte am Filmvertrieb nicht, also musst Du Dich damit abfinden, was der Rechteinhaber damit macht. Und wenn er den Film in Deutschland gar nicht oder erst 5 Jahre später anbieten will, ist auch das zu schlucken und darf nicht unterwandert werden.
Beim zweiten Satz des §53 Abs.1 UrhG geht es nämlich um Chancengleichheit : Wenn man im Rahmen des §53 Abs.1 UrhG ausschließlich selber aufnehmen dürfte (erster Satz des §53 Abs.1 UrhG), dann wären alle diejenigen benachteiligt, die aus baulichen (beispielsweise bei problematischem Satellitenempfang in Mietwohnungen mit Balkon in West-Ausrichtung) oder finanziellen Gründen (nicht genügend PVRs für zeitgleiche Ausstrahlungen) die gewünschten Sendungen nicht selber aufzeichnen können.
Jein. Du willst einen Punkt nicht verstehen, nämlich dass ihr durch euer Auftragsmodell einen eigenen Vertrieb aufbaut. Schon alleine durch die Menge der Kopien, die dabei möglicherweise erzeugt werden, wird dieses nicht mehr als privat angesehen.

Bedenke doch mal Folgendes: die ARD geht zur Zeit von -- sagen wir einfach mal eine runde völlig aus der Luft gegriffene Zahl -- von ca. 1 Mio HD-Zuschauer aus. Das sind die Leute, die tatsächlich die HD-Empfangsmöglichkeit haben. Entsprechend wird der Rechteinhaber des Spielfilms eine Lizenzgebühr für ca. 1 Mio Zuschauer erheben.

Wenn nun euer Konzept sehr erfolgreich wäre, dann hätte es aber theoretisch 3 Mio Bestellungen bei euch geben können. Alles Leute, die sich beklagen, dass sie mangels Empfangsgerät oder durch die Westausrichtung oder was auch immer nicht die Möglichkeit hatten, den Film aufzunehmen. Merkst Du, wo die Lücke ist? Da sind dem Rechteinhaber für 3 Mio Zuschauer die Lizenzen entgangen. Und Du hast für 3 Mio Zuschauer einen Vertrieb aufgebaut, der angeblich nur auf der Ausnahmeregelung der Chancengleichheit beruht.

Das klappt so nicht. Nur weil jemand theoretisch ein HD-Empfangsgerät haben *könnte*, hat er noch lange nicht das Recht, einen HD-Film anzuschauen, der ihm aufgrund des mangelnden Empfangsgerätes entgangen ist. Nur weil jemand theoretisch jederzeit eine kopiergeschützte CD auch über Soundkarte wieder in den Rechner einspielen könnte, hat er noch lange nicht das Recht, den Kopierschutz anders zu umgehen um so an sein Musikfile zu gelangen.

Die Kalkulationen der Lizenzen basieren auf den realen Zahlen, nicht auf den theoretisch möglichen Zahlen. Theoretisch könnte sich jeder Bürger in Europa einen Film der ARD anschauen. Praktisch tun es aber hauptsächlich die deutschen oder deutschsprachigen Bürger. Und entsprechend werden die Lizenzen für Filmausstrahlungen der ARD festgelegt.
Und dabei geht es ja auch nicht nur um Unterhaltung : die von uns angebotene Dokumentation "Planet Erde" ist zwar durchaus auch ein ästhetischer Genuss, ansonsten aber im Bereich des Bildungsfernsehens anzusiedeln.
Spätestens hier greift Dein Argument nicht mehr, dass ja schon alle möglichen anderen Verwertungsquellen ausgeschöpft wurden, bis die Sendung ins FreeTV kommt. Das ist eine Fernsehproduktion der BBC, also des öffentlich rechtlichen englischen Fernsehens. Wenn hier die FreeTV-Ausstrahlung unterwandert wird, dann nimmst Du die Primäreinnahmen weg.
Und bei etwaig angebotenen TV-Serien oder Spielfilmen in der Original-Sprache (beispielsweise über englische Free-TV-Sender) ist neben der Unterhaltung durchaus auch die Perfektionierung (beim Hörverständniss) von Fremdsprachen ein begrüßenswerter Nebeneffekt.
Auch hier gilt genau das gleiche für die Lizenzen. Die deutschen ÖR strahlen deswegen keine Zweikanaltonfilme über Satellit aus, weil dann die Lizenzgebühren viel höher wären. Dann kommen nämlich potenziell nicht mehr nur die deutschsprachigen Zuschauer in Frage, sondern nahezu alle Zuschauer im Empfangsgebiet. Auch hier kannst Du nicht argumentieren, dass ja theoretisch jeder der Satellitenuser auch noch einen Kabelanschluss haben könnte und so die Zweikanalversion hätte aufnehmen können und Du deshalb befugt bist, diesen Leuten kostenlos die Zweikanalversion zukommen zu lassen.

Und genau das ist auch der Grund, warum die ganzen englischen Sender inklusive BBC verschlüsselt sind, weil sie eben nicht für ganz Europa Lizenzgebühren zahlen wollen. Wenn Du nun durch so ein Auftragsmodell das wieder unterwanderst, kommst Du sicher ganz schnell mit den Lizenzgebern in Konflikt. Eine Lizenz für England erstreckt sich auch nicht automatisch auf andere Länder wie Deutschland.
Und genau aus diesen Gründen hat der Gesetzgeber vorgesehen, Privatkopien nicht nur selber anfertigen, sondern auch von anderen erstellen lassen zu dürfen. Und damit nicht Unternehmen sich eine "goldene Nase" mit dem geistigen Eigentum Anderer (der Urheber) verdienen, wurde diese Option eingeschränkt auf unentgeltlich hergestellte Privatkopien.
Auch hier nochmal mein Einwand, dass diese Gesetze aus einer Zeit stammen, als z.B. eine Filmvervielfältigung darin bestand, eine Videokassette zu kopieren. Das heißt hier wurde wirklich Material verbraucht. Es hat also beim Auftragserfüller echte Kosten verursacht (Leerkassette, Kopierzeit in der Länge der Filmdauer), weswegen er schon von selbst darauf achtete, die Zahl der Auftraggeber in Grenzen zu halten. Bei einer immateriellen Ware wie einem Datenfile sind aber eben keine Kosten mehr gegeben, weshalb hier dann auch die Menge der Auftraggeber nicht mehr beschränkt ist. Die damit verbundene hohe Menge Auftraggeber kann aber im Prinzip vom Gedanken der *Ausnahme* nicht mehr abgedeckt sein. Ja selbst wenn ihr für jeden Auftraggeber nur ein einziges Mal das File im Explorer anfassen und woanders hinziehen müsstet, wäre euch der Aufwand für sehr viele Leute schon viel zu hoch. Aber ihr müsst das File nur einmal auf den Server legen und von dort können es sich dann die Leute selbst holen. Schon das macht einen gravierenden Unterschied aus in der Menge der Leute, die ihr kostenlos bedienen *wollt*, und damit in der Anzahl der möglichen Kopien resp. Auftraggeber. Und schon so eine Banalität kann bei der Gesetzesauslegung eine gravierende Rolle spielen.

Mein Ziel besteht nicht darin, irgendwelche Gesetzesänderungen anzustreben. Mir geht es auch nicht darum, das Internet zu beschränken. Klar eröffnet das Internet neue Möglichkeiten, die man auch ausnützen soll. Dem stehe ich nicht im Wege. Aber gerade bei so neuen Möglichkeiten muss man vorsichtig sein, wie und ob überhaupt sich ältere Gesetze darauf übertragen lassen.

Mir geht es mehr darum, euch zu warnen, damit ihr euch nicht ohne zusätzliche rechtliche Absicherung in eine möglicherweise finanziell fatale Situation begebt. So wie es bisher erscheint ist eure Auslegung der Gesetze völlig auf eurem eigenen Mist gewachsen. Das wird im Fall des Falles vor Gericht aber nicht unbedingt funktionieren. Wenn ihr mir und manch anderen hier nicht glauben wollt, weil wir zu wenig am Gesetzestext orientiert und nur vom gesunden Menschenverstand aus geleitet argumentieren, dann würde ich euch zumindest empfehlen, einen mit diesen Themen bewanderten Anwalt aufzusuchen, bevor ihr den Service tatsächlich in großem Stil ins Leben ruft. Vielleicht kann der euch überzeugen. Oder er bestärkt euch in eurer Vermutung, dass alles rechtens ist. Und dann könnt ihr auch wesentlich beruhigter loslegen.

Gruß,

Hagge
Zuletzt geändert von hagge am Di 25. Mär 2008, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.

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#55

Beitrag von Sabre » Di 25. Mär 2008, 12:36

[quote=""mmfs001""]Also zumindest bei den öffentlich-rechtlichen (ARD, ZDF) kann man ja auch Mitschnitte auf Video anfordern. Ich habe das früher öfters mal gemacht. Einfach eine Mail schicken welchen Film/Sendung von welchem Termin man möchte und prompt bekommt man (kostenlos) Post.[/quote]Da kann man aber nur Eigenproduktionen bestellen, auf die ARD/ZDF die Rechte selbst besitzen.
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Benutze die Suche und schau auch mal ins Topfield-Wikipedia

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#56

Beitrag von mmfs001 » Di 25. Mär 2008, 13:00

[quote=""Sabre""]Da kann man aber nur Eigenproduktionen bestellen, auf die ARD/ZDF die Rechte selbst besitzen.[/quote]

Nein, Du kannst auch Filme bestellen, welche ausgestrahlt wurden. Habe ich wie gesagt früher öfters gemacht.

[quote=""hagge""]
Nur weil jemand theoretisch jederzeit eine kopiergeschützte CD auch über Soundkarte wieder in den Rechner einspielen könnte, hat er noch lange nicht das Recht, den Kopierschutz anders zu umgehen um so an sein Musikfile zu gelangen.
[/quote]

Das ist definitv erlaubt. Früher dürfte man für private Zwecke alles Kopieren wie man wollte (selbst wenn es einen Kopierschutz hatte), nach der Novelle des Gesetztes darf jetzt nur noch kopiert werden wenn dadurch kein wirksamer Schutzmechanismus umgangen wird. Du darfst also eine Audio-CD nicht digital kopieren, wenn es einen Kopierschutz gibt der das verhindert (z.B. ungültige Verzeichnisangaben die das Laufwerk aus dem Tritt bringen). Kopieren darfst Du aber z.B. dann, wenn der Kopierschutz aus einem Windows-Rootkit besteht und Du die Disc auf einem Mac oder Linux-System kopierst (da der Schutz dann per Definition nicht wirksam ist). Die analoge Ausgabe ist überhaupt nicht geschützt und somit besteht auf diesem Weg grundsätzlich keine Wirksamkeit. Du darfst hier privat so viel kopieren wie Du willst.

Das ist ja auch der Grund warum bei HDTV das Broadcasting-Flag eingeführt wurde, welches das Bild am analogen Ausgang auf SD-Auflösung herunterrechnet. Würde am analogen Ausgang nämlich die volle Auflösung anliegen dürftest Du Dir davon eine Kopie machen, selbst wenn der digitale Weg per HDCP geschützt ist.

Du argumentierst hier für die Interessen der Musik- / Filmverwerter, aus deren Sicht ist es auch legitim Kopien zu unterbinden. Aber auch die Industrie hat sich in Deutschland an geltendes Recht zu halten und das erlaubt in vielen Fällen nunmal immer noch eine Kopie. Ich werde jedenfalls weiterhin Musik kopieren, solange dies mit geltendem Recht vereinbar ist.

Gruß
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#57

Beitrag von berlin69er » Di 25. Mär 2008, 13:02

[quote=""Sabre""]Da kann man aber nur Eigenproduktionen bestellen, auf die ARD/ZDF die Rechte selbst besitzen.[/quote]

Deswegen gehe ich auch davon aus, dass man nicht so einfach über fremde Rechte verfügen kann & sie an andere, öffentlich weitergeben kann, ob nun kostenfrei oder nicht! Ob Free-TV oder nicht spielt doch da überhaupt keine Rolle, da nur der Rechteinhaber über die Art der Verbreitung seiner Filme entscheiden kann, Gesetz hin oder her! Ein "Recht" auf Privatkopie gibt's sowieso nicht, sondern allenfalls eine Duldung! In dem Moment, wo das kleine ARD-Symbol mit aufgezeichnet wird & im Netz verbreitet wird, werden garantiert die Probleme anfangen! Dann braucht man mit Sicherheit einen guten Anwalt! Ich könnte ja auch theoretisch (auch wenn es mit den Filmrechten nichts zu tun hat) alle meine GEZ-pflichtigen Geräte abschaffen & nur noch "Auftragskopien" anfordern, da ich ja eigentlich mit dem entsprechenden Equipment dazu in der Lage wäre, die Sendungen zu empfangen! Was wäre denn dann? Das kann einfach nicht gut gehen...! Ich bin immer noch der Meinung, dass sich der ganze Paragraph nicht auf Filme bezieht! Und wie hagge schon richtig geschrieben hat: ohne vorherigen anwaltlichen Rat ist das allles eine ganz wage Angelegenheit!


P.S. Der gravierende Unterschied liegt für mich einfach in dem selber anfertigen einer legalen Kopie, für meine eigenen Zwecke & in der Verbreitung fremder Rechte im Netz, sei es im "Auftrag", kostenfrei oder sonst wie...!
Zuletzt geändert von berlin69er am Di 25. Mär 2008, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

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#58

Beitrag von mmfs001 » Di 25. Mär 2008, 13:17

[quote=""berlin69er""]Ob Free-TV oder nicht spielt doch da überhaupt keine Rolle, da nur der Rechteinhaber über die Art der Verbreitung seiner Filme entscheiden kann, Gesetz hin oder her! [/quote]

Völliger Quatsch. Wenn ein Rechteinhaber seine Rechte an einen Free-TV-Sender zur Austrahlung verkauft, dann weis er dass diejenigen die diese Sender empfangen können diesen Film auch kopieren dürfen. Es ist seine Sache ob er dann von einem Verkauf des Austrahlungsrechtes an den Sender absieht oder den Preis erhöht, aber geltendes Recht kann er nicht ändern.

[quote=""berlin69er""]
Ein "Recht" auf Privatkopie gibt's sowieso nicht, sondern allenfalls eine Duldung!
[/quote]

Doch das gibt es und es ist auch eindeutig ein Recht und eben keine Duldung.

[quote=""berlin69er""]
In dem Moment, wo das kleine ARD-Symbol mit aufgezeichnet wird & im Netz verbreitet wird, werden garantiert die Probleme anfangen!
[/quote]

Klar gibt es Probleme wenn Du es einfach so verbreitest, das ist ja auch nicht erlaubt. Das wurde doch aber wirklich jetzt recht breit erörtert. Deswegen werden ja auch TV-Mitschnitte auf youtube gelöscht.

[quote=""berlin69er""]
P.S. Der gravierende Unterschied liegt für mich einfach in dem selber anfertigen einer legalen Kopie, für meine eigenen Zwecke & in der Verbreitung im Netz, sei es im "Auftrag", kostenfrei oder sonst wie...![/quote]

Diese "Auftrags-Geschichte" finde ich zwar auch etwas merkwürdig, aber Privatkopien von Filmen / Musik habe ich schon immer gemacht und an Freunde und Bekannte verteilt im guten Wissen legal gehandelt zu haben. Wenn man die entsprechenden Paragraphen anschaut (und im Gegensatz zu Bonni bin ich der Meinung das diese in diesem Fall so einfach gehalten sind das sie auch ein Laie versteht) scheint es aber wirklich auch mit Auftrag legal zu sein.

Was hier im Forum übrigens regelmäßig gemacht wird ("Hat jemand Folge x von y für mich?") ist hingegen definitv illegal.

Gruß
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#59

Beitrag von berlin69er » Di 25. Mär 2008, 13:36

[quote=""mmfs001""]Völliger Quatsch. Wenn ein Rechteinhaber seine Rechte an einen Free-TV-Sender zur Austrahlung verkauft, dann weis er dass diejenigen die diese Sender empfangen können diesen Film auch kopieren dürfen. Es ist seine Sache ob er dann von einem Verkauf des Austrahlungsrechtes an den Sender absieht oder den Preis erhöht, aber geltendes Recht kann er nicht ändern.[/quote]

Es besteht ja kein Zweifel darüber, dass die Sachen dann legal (für mich privat und für die Weitergabe an einen "engen Freundes- oder Verwandten- oder Bekanntenkreis") aufgezeichnet werden dürfen, wenn kein "wirksamer Kopierschutz" besteht, aber eben nicht mehr & schon garnicht im Netz, weiter verbreitet werden dürfen!


[quote=""mmfs001""]Doch das gibt es und es ist auch eindeutig ein Recht und eben keine Duldung.[/quote]

Das sehe ich ein bisschen anders...! Kein Gesetzgeber kann über fremdes Eigentum verfügen...! Wenn es ein "Recht" auf Privatkopie gäbe, dann wäre ja auch ein Kopieren geschützter Werke legal!


[quote=""mmfs001""]Klar gibt es Probleme wenn Du es einfach so verbreitest, das ist ja auch nicht erlaubt. Das wurde doch aber wirklich jetzt recht breit erörtert. Deswegen werden ja auch TV-Mitschnitte auf youtube gelöscht.[/quote]


Trotzdem kann eben nur der Rechteinhaber darüber entscheiden, wie sein Eigentum verbreitet wird!



[quote=""mmfs001""]Diese "Auftrags-Geschichte" finde ich zwar auch etwas merkwürdig, aber Privatkopien von Filmen / Musik habe ich schon immer gemacht und an Freunde und Bekannte verteilt im guten Wissen legal gehandelt zu haben. Wenn man die entsprechenden Paragraphen anschaut (und im Gegensatz zu Bonni bin ich der Meinung das diese in diesem Fall so einfach gehalten sind das sie auch ein Laie versteht) scheint es aber wirklich auch mit Auftrag legal zu sein.[/quote]


Wenn man die Paragraphen durchliest, sieht man aber auch, dass es da immer nur um Schrift & Wort geht...! Film etc. wird separat behandelt! Sehe nur ich das???


[quote=""mmfs001""]Was hier im Forum übrigens regelmäßig gemacht wird ("Hat jemand Folge x von y für mich?") ist hingegen definitv illegal.[/quote]

Da stimme ich dir voll zu...!


Persönlich würde ich eine Regelung eines elektronischen Schutzes, der das einmalige Anfertigen von, sagen wir 5 Kopien erlaubt bevorzugen, dann hätte die ganze Diskussion ein Ende...!
Gruß

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#60

Beitrag von mmfs001 » Di 25. Mär 2008, 13:50

[quote=""berlin69er""]
Das sehe ich ein bisschen anders...! Kein Gesetzgeber kann über fremdes Eigentum verfügen...! Wenn es ein "Recht" auf Privatkopie gäbe, dann wäre ja auch ein Kopieren geschützter Werke legal!
[/quote]

Der Gesetzgeber kann nicht frei darüber verfügen (sonst würden wir im Kommunismus leben), aber der Rechteinhaber willigt mit der Lizensierung an einen Free-TV-Anbieter ausdrücklich dem Recht auf Privatkopie ein. Er kann in so weit darüber entscheiden, indem er die Austrahllizenz einfach nicht an einen Free-TV-Anbieter verkauft. Somit hat es nach wie vor der Rechteinhaber in der Hand was mit seinem Material geschieht.

[quote=""berlin69er""]
Wenn man die Paragraphen durchliest, sieht man aber auch, dass es da immer nur um Schrift & Wort geht...! Film etc. wird separat behandelt! Sehe nur ich das???
[/quote]

Möglicherweise sieht das tatsächlich nur Du :thinker:

Ich lese nur von "Werk" und in §2 wird dann auch beschrieben was man unter einem "Werk" zu verstehen hat. Da steht dann z.B.:
6. Filmwerke einschließlich der Werke, die ähnlich wie Filmwerke geschaffen werden;
Gruß
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