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von Wolfermann » Fr 3. Okt 2008, 07:37
Mittlerweile liegen weitere Erfahrungen mit der Reelbox vor. Die Bildqualität empfinde ich mit der letzten Firmware sehr gut. SD und HD sind etwas weicher als beim Topf, dafür jedoch mit weniger Störungen und weniger Artefakten im SD-Bild. Für mich wirkt das Bild homogener mit sehr guter Zeichnung in Schatten und dunklen Bildpartien. Das Gerät läuft derzeit an meinen 58-Zoll Full-HD-Plasma von Samsung via HDMI.
Die Aufnahmen von Premiere erfolgen immer entschlüsselt. Während der Aufnahmen eines Premierekanals kann nur ein weiterer Premieresender auf dem gleichen Transponder angesehen werden.
Das Gerät ist in der Lage auf Netzwerklaufwerke zuzugreifen und kann darüber Medien aller Art wiedergeben (bisher habe ich VOB und MPEG-4 H264 ausprobiert). Es funktionieren sogar HDTV-Videos meiner Full-HD Videokamera. Die Fotowiedergabe ist sehr schnell, detailreich und scharf. Mein im Wohnzimmer stehender PC und Popcorn Hour werden vermutlich arbeitslos werden.
Bei der Speicheraufrüstung auf 2 GB habe ich das Gerät zerlegt. Der innere Aufbau und die gesamte Verarbeitung sind sehr hochwertig. Speicher und CPU können problemlos getauscht werden.
Es ist auch möglich zu dem vorhandenen HDMI, VGA, YUV, SCART, S-VIDEO-Ausgang einen DVI-Ausgang mit einer Add2-Karte hinzuzufügen. Der KDE-Desktop / Webbrowser ist als Overlay über das Fernsehbild, oder auf einem zweiten Monitor über VGA / HDMI ausgebbar. Gleichzeitiges Fernsehen und Arbeiten auf einen zweiten Monitor ist möglich.
Es gibt eine Software, die streamt jeden mit der Box empfangbaren Fernsehsender (mit EPG und Umschaltmöglichkeit vom PC aus) über den VLC-Player auf den über das Netzwerk verbundenen PC. Durch einen Bug im VLC-Player ist es noch nicht möglich HD-Sender zu streamen. Es ist sogar möglich einen Kanal aufzunehmen, einen weiteren anzusehen und einen dritten zu streamen. Selbst Premiere lässt sich somit in andere Räume übertragen. Bei SD-Sender reicht W-LAN absolut aus.
Es wird in den nächsten Wochen eine Hardware-Streamlösung auf den Markt kommen, die einen zweiten HD-Receiver überflüssig macht. Dieses Gerät ist mit und ohne eingebauter Festplatte erhältlich (kann auch ohne auf die Aufnahmen auf der Festplatte der Reelbox zugreifen) und streamt sogar HD-Sender. Seht hierzu selbst auf Reelmultimedia.
Die Bedienung der Reelbox ist intuitiv gelöst, die EPG-Vorschau sehr gut und informativ. Es sind sogar EPG-Suchtimer erstellbar, die ein Versäumen einer Sendung nahezu unmöglich machen. Erste Kontakte mit dem Support (Zugriff auf NAS-Laufwerk machte Probleme - Fehler lag beim NAS) stellte sich als sehr hilfreich heraus. Ein sehr netter kompetenter Mann nimmt sich viel Zeit und ist technisch hervorragend ausgebildet. Eine bessere Hotline (incl. Erreichbarkeit) kenne ich nicht.
Das Gerät verfügt über einen Standby (PC-Läuft ohne Bild weiter = 60 Watt) und einen Deep Standby (Gerät schaltet sich ab = 1Watt, fährt vor jeder Aufnahme wieder hoch). Nach der Aufnahme schaltet sich das Gerät in den vorher vorhandenen Energiemodus. Im Menü lässt sich eine Zeit einstellen, wann das Gerät bei Inaktivität (hierzu zählt auch das Fernsehen) selbstständig in den Standbymodus herunter fährt. Eine weitere Einstellung regelt die Zeit bis in den Deep Standby gewechselt wird.
Bei Reel gibt es diverse Software, die ein perfektes Einstellen von Senderlisten, die Timersteuerung
.. über den PC aus ermöglichen. Sobald die Box mit dem Netzwerk verbunden ist und einige Einstellungen im Menü (nicht unter Linux) durchgeführt wurden, taucht sie im Netzwerk als normaler PC mit Zugriffsmöglichkeiten auf die Festplatte auf.
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Wolfermann am Fr 3. Okt 2008, 07:43, insgesamt 2-mal geändert.