Meine Eltern haben Vista Home Premium auf ihrem Rechner und ich muss eben hin und wieder nach dem Rechten schauen. Und da tue ich mir bei Vista deutlich schwerer als bei XP. Mal ein paar Beispiele:
- Direkt auf der Login-Seite, also wo man Icons mit den einzelnen Usernamen anklicken kann, kann man auch die Sprachausgabe einschalten. Mach das mal. Geht ganz einfach. Und dann versuche, diese Sprachausgabe wieder abzuschalten. Das geht nämlich nicht so einfach. Wenn Du das innerhalb von 10 Minuten findest, herzlichen Glückwunsch. Und dann boote mal neu, ob Du es auch wirklich dauerhaft abgeschaltet hast. Ich hatte da eine ganze Reihe von Fehlversuchen und es erst endgültig geschafft, nachdem ich im Internet gesucht habe. Mal ganz abgesehen davon, dass es keine deutschen Texte für diese Sprachausgabe gibt und alle Texte mit amerikanischem Akzent vorgelesen werden.
- Öffnet man den Arbeitsplatz, dann konnte man früher Icons einblenden mit Kopieren, Verschieben, Einfügen, Ordner hoch, usw. Das habe ich bisher noch nicht geschafft. Außerdem gab es einen Button "Suchen". Auch das habe ich so bisher noch nicht wieder gefunden. Klar gibt es ein Feld "suchen", wo man direkt was eingeben kann. Da habe ich mal den Namen einer Datei eingegeben, die ich kurz zuvor angelegt hatte. Sie wurde nicht gefunden. Was soll sowas? Das taugt doch nichts mehr. Das hat doch bisher alles prima funktioniert, warum muss man das schlechter machen?
- Die Grafik der Fenster braucht deutlich mehr Platz und somit ist weniger für den Inhalt zur Verfügung.
- Der Rechner rödelt ständig auf der Platte rum. Nahezu nonstop. Keine Ahnung, was die Kiste treibt. Ich vermute, es wird ständig irgendwie der Platteninhalt für die Suche indiziert. Das will ich gar nicht. Wo schaltet man das ab? Überhaupt findet man in der umgestalteten Systemsteuerung nichts mehr.
- Meldet man sich als normaler User an, dann wird man nicht mal darüber informiert, dass neue Updates vorliegen. Nur wenn man sich als Administrator anmeldet, bekommt man diese Meldung. Das hat doch nur zur Folge, dass man sich doch wieder ständig als Administrator anmeldet, was ja gerade bei Vista nicht mehr gemacht werden soll. Oder man spielt die Patches eben nicht rechtzeitig ein.
- An jeder Ecke muss man bestätigen, ob man das wirklich will und das Administratorpasswort eingeben. Ich wollte mal 4 Programme im Startmenü verschieben und dabei den Namen umbenennen. Ich glaube ich musste 12 mal das Admin-Passwort eingeben, dreimal pro Programm. Nach kürzester Zeit habe ich mein Administratorpasswort auf 2 Zeichen verkürzt, damit diese nervigen Abfragen überhaupt noch sinnvoll durchführbar sind. Wo bleibt da die Sicherheit?
- Jede Menge Programme laufen nur im Administrator-Account. OK, das mag Schuld der Programme sein, aber dennoch nervt es, wenn man diese Programme als Adminstrator ausführt, dass dann die Userdaten dieser Programme nicht mehr bei einem selbst, sondern beim Admin in "Eigene Dateien" liegen.
- Der Ordner "Programme" heißt eigentlich gar nicht mehr so, sondern wie ganz früher "Program Files". Sehen tut man das aber im Explorer doch wieder als "Programme". Sobald man aber in die Eingabeaufforderung geht, oder auch bei allen Installationsprogrammen erscheint der englische Name. Ja was ist denn das für ein Schwachsinn? Da wird doch jeder User nur verwirrt. So wie es unter XP war, war es doch gut. Warum musste man da was ändern?
- Wenn man Vista zum ersten Mal als User startet, bekommt man eine Art Hilfe angeboten, mit Aufgaben, die zu erledigen sind. Ich habe eine Reihe User bei meinen Eltern angelegt (mich selbst, meine beiden Eltern, meinen Neffen). Ab dem dritten Mal fand ich dieses Ding nervig. Klar kein Problem, da gibt es doch ein Häkchen, das man setzen kann und das Ding kommt das nächste Mal nicht wieder. Denkste. Wenn Du Vista das erste Mal als dieser User gestartet hast, dann gibt es dieses Häkchen nicht! Man muss also Vista mindestens noch einmal mit diesem blöden Ding starten, bevor das Häkchen erscheint und man es wegklicken kann. Echt! Das nenne ich Bevormundung, die mir ganz ganz gewaltig gegen den Strich geht.
- Wenn man die Updates nicht völlig automatisch durchführen lässt, sondern nur auf Rückfrage, dann bekam man früher sofort eine Liste der verfügbaren Updates. Klickte man ein Update an, kam unten eine Erklärung, was das Update macht. Jetzt muss man für jedes dieser Updates ein eigenes Fenster öffnen und nach dem Lesen wieder zuklicken. Das ist viel viel umständlich als früher.
Mal ehrlich, nutzt ihr wirklich Vista so, wie es vorgegeben ist? Oder stellt ihr nicht auch alles, was möglich ist, auf die "herkömmliche Ansicht" um?
Tschau,
Hagge