Programmierter Verfassungsbruch

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hagge
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AW: Programmierter Verfassungsbruch

#61

Beitrag von hagge » Do 13. Okt 2011, 12:29

[quote="Erdnussnase"]Soweit alles richtig. Aber wann ist ein Politiker schon einmal wirklich zur Verantwortung gezogen worden ?
Das einzige was denen passiert ist ihr Mandat zu verlieren. Heißt die Rente zu kassieren und hochdotierte Aufsichtsratsposten zu besetzen. Deswegen verstehe ich deren Denke einfach nicht.[/quote]

Hmm, meinst Du damit, dass ein Politiker durchaus mal größere Schritte wagen könnte, selbst wenn sie gewaltig in die Hose gehen? Weil er ja auch dann nicht zur Rechenschaft gezogen wird? Oder was willst Du damit sagen?

Bei Politikern finde ich es schon sinnvoll, dass sie eine gewisse Unabhängigkeit haben (z.B. finanziell) und bis zu einem gewissen Grad handeln können, ohne dafür gerade stehen zu müssen. Denn sonst findet man irgendwann niemanden mehr, der diesen Job übernehmen will.

Hingegen habe ich bei Topmanagern kein Verständnis dafür, dass sie eine Firma in die Pleite reiten können und trotzdem noch Millionen an Abfindung kassieren. Bestes Beispiel gerade: Herr Apotheker von HP. Hat es geschafft, in weniger als einem Jahr den Kurs von HP auf weniger als die Hälfte zu senken, wird rausgeschmissen, weil er Entscheidungen gefällt hat, die der Firma schaden. Und kassiert in den nächsten drei Jahren trotzdem 9 Millionen Euro. *Das* kann ich nicht nachvollziehen. Und wenn er in der Zeit einen neuen Job kriegt, kassiert er dort gleich nochmal. Was besseres kann einem Manager also gar nicht passieren, als dass er aus dem Job geschmissen wird. Weil dann kassiert er im alten Job Abfindung und im neuen Job ganz regulär. Das ist effektiv mehr, als wenn er regulär beim alten Job weiter gearbeitet hätte.

Gruß,

Hagge

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#62

Beitrag von hagge » Do 13. Okt 2011, 12:39

nilssohn hat geschrieben:Die aktuellen Probleme ließen sich aber innerhalb einer Wahlperiode lösen

Ehrlich? Wie denn?
Verantwortungslosigkeit in der von dir beschriebenen Ausprägung wollte ich vielen unserer Staatenlenkern deshalb aber nicht unterstellen.
Ich will es auch nicht als Verantwortungslosigkeit werten. Eher als Angst vor dem großen Unbekannten im Vergleich zu etwas kleinem Überschaubarem. Bisher ging es ja mit diesen kleinen Schritten immer gut.

Hagge

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#63

Beitrag von nilssohn » Do 13. Okt 2011, 12:44

[quote="hagge"]Ehrlich? Wie denn?[/quote]
Vom zeitlichen Umfang her, meinte ich natürlich. Wie? Durch Gesetzgebung. Welche Gesetze? Weiß ich nicht; einige Ansatzpunkte hast du ja genannt.
"Was ist die Natur des Universums?" "Das Universum ist eine sphäroide Region mit einem Durchmesser von 705 Metern." (TNG, Das Experiment)

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#64

Beitrag von Erdnussnase » Do 13. Okt 2011, 13:34

[quote="hagge"]Hmm, meinst Du damit, dass ein Politiker durchaus mal größere Schritte wagen könnte, selbst wenn sie gewaltig in die Hose gehen? Weil er ja auch dann nicht zur Rechenschaft gezogen wird? Oder was willst Du damit sagen?[/quote]
Ja, weil Ihnen sowieso nicht viel passieren kann wenn etwas schief geht.
Also wieso sträuben die sich immer so ? Bloß weil die an einem Posten kleben deren Verlust eigentlich überhaupt kein Verlust bedeutet ?
Wenn Du Deinen Job verlierst geht es Dir u.U. echt schlecht. Denen aber nicht.
Ich glaube es geht bei Politikern nur darum an dem Spiel teilnehmen zu können.
Von Macht spreche ich bewußt nicht, da ich nicht glaube das sie soviel davon haben wie man allgemeinhin meint.
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aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.?
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#65

Beitrag von ewgh » Do 13. Okt 2011, 15:06

hagge schreibt:
… Bisher ging es ja mit diesen kleinen Schritten immer gut.
Diese „kleinen Schritte“ führen nicht gleich in den Ruin. Es ist vergleichbar mit der Aufnahme kleiner Dosen radioaktiver Strahlung; die Summe ist’s, die zählt; irgendwann läuft das Fass dann halt über …
Gruss
ewgh

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#66

Beitrag von nilssohn » Sa 15. Okt 2011, 14:50

Einige verleihen ihrem Ärger nun auch in D auf der Straße Ausdruck. Das gefällt mir besser als über's Auswandern zu schwadronieren. Hoffentlich werden es mehr!
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