Mit Humor allein ist wohliks bei diesem Thema wohl nicht beizukommen.
"schadenprisma", die "Zeitschrift für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer", die sich auf Erkenntnisse des gleichnamigen Insituts e.V. (IFS) stützt, schreibt zu Schadenfällen mit elektrischen Haushaltsgeräten:
Heute sind private Haushalte regelrecht vollgestopft mit elektrischen Geräten, die letztlich alle eine potenzielle Zündquelle für Brände darstellen. Als typische Brandursachen sind z. B. Lichtbogenkurzschlüsse zu nennen, bei denen Temperaturen über 5.000 °C auftreten können, oder Kontaktfehler. Der „Wackelkontakt“ in Steckdosen oder auch in Geräten ist berüchtigt. Auch die Nutzwärme von unbeaufsichtigt betriebenen Geräten, wie etwa Elektroherden, kann Brände verursachen. Steuerungs- und Regeleinrichtungen können ebenfalls versagen und zu brandgefährlichen Temperaturen an den Geräten führen. Des Weiteren sind Überlastungen von Stromkreisen durch den Anschluss zu vieler elektrischer Verbraucher zu nennen. Ebenso ist verstärkt eine Zunahme der „Billiggeräte“ als Brandverursacher festzustellen. [...]
Nun sind nicht alle Elektrogeräte gleichermaßen brandgefährlich. Bei manchen Gerätearten kommen spezifische Eigenschaften hinzu, die die Brandgefährlichkeit erhöhen. [...] Sich während des Betriebes deutlich erwärmende Geräte sind gefährlicher als solche, die keine starke Erwärmung aufweisen. Die Erwärmung kann bestimmungsgemäß sein – wie etwa bei einem Elektroherd oder einem Wasserkocher, einer Waschmaschine oder einem Wäschetrockner. Die Wärmeentwicklung kann jedoch auch zu einem nicht gewünschten Nebeneffekt führen – wie zum Beispiel bei Fernsehgeräten.
Ein zweiter Risikofaktor für die Brandgefährlichkeit von Elektrogeräten ist die Anwesenheit von Wasser bzw. Feuchtigkeit. Kommen die Faktoren Wärmeentwicklung und Feuchtigkeit zusammen, ist die Situation aus Sicht der Brandgefährdung besonders risikobehaftet. Die gezielte Auswertung der Schadendatenbank des IFS zeigt nun, welche Elektrogeräte am häufigsten als brandursächlich in der Datenbank vertreten sind. Ganz oben stehen Wäschetrockner auf der Liste, gefolgt von Fernsehgeräten, Kühl-/Gefriergeräten, Geschirrspülern und Waschmaschinen.
Mit den Wäschetrocknern, Geschirrspülern und Waschmaschinen sind gleich drei Gerätetypen ganz vorn unter den brandursächlichen Geräten vertreten, die beide Risikofaktoren in sich vereinigen.
Quelle,
http://www.ifs-ev.org/
Wäschetrockner, Geschirrspüler und Waschmaschine also in erster Linie. Wir haben nun den Vorteil, dass genau diese Geräte in unserem Haushalt brandneu (so sagt man doch?

) und von deutschen Markenherstellern sind. Und obwohl diese Teile alle zeitgesteuerten Betrieb erlauben, nutzen wir genau das nicht. Die laufen i.d.R. (bisher eher zufällig als gewollt), wenn jemand zu Hause ist.
Spannend, dass sich auch Kühl- und Gefriergeräte weit vorne bei den Schadenverursachern finden. Spätestens hier endet der brandverhütende Nutzen einer schaltbaren Steckerleiste aber auch bei den Sicherheitsjüngern, nicht wahr?
Kommen wir zu den Fernsehern.
Fernseher tauchen in der Tagespresse oftmals als Brandverursacher auf. Dies bezieht sich häufig auf Angaben von Augenzeugen, die etwa im Wohnzimmer einen „voll in Flammen stehenden Fernseher“ sehen. Die vertieften Untersuchungen im IFS zeigten dann aber oft, dass anstelle des Fernsehers Kerzen oder Teelichter die eigentliche Ursache darstellten. In den genannten Fällen hat also der Brand von außen auf das Gerät eingewirkt.
Gerätegehäuse aus Kunststoff brennen gut. Das haben auch diverse im IFS durchgeführte Brandversuche nachgewiesen. Ohne Probleme ist ein Fernseher von außen mit einer Flamme zu entzünden.
Dies bestätige ich aus der Erfahrung eines Eigenversuchs in einem Urlaubsappartement in Südfrankreich 1987.

Die brennende Kerze auf dem Fernseher ging übergangslos in ein erst schmelzendes, dann brennendes TV-Gehäuse über. Ich war nicht allein in diesem Raum und abgelenkt. Der Löschversuch gelang. Die winzigen geschmolzenen Kunststoffpartikel verteilten sich aber so intensiv im Raum, dass ich am nächsten Tag Spuren davon selbst in der ungeöffneten Verpackung eines Butterstücks im verschlossenen Kühlschrank entdeckte.
Meine Haftpflichtversicherung nahm sich freundlicherweise der finanziellen Seite der Angelegenheit an. Der Kontakt zu meiner Urlaubsbekanntschaft endete in dieser Nacht. Am nächsten Tag wurde mein ganzer Stolz, ein Golf II GTI Edition vom Strandparkplatz geklaut. Echt 'n toller Urlaub.
Übrigens: 1987 gab es noch keine Flachbildfernseher. Die eignen sich zum Kerzenabstellen nämlich gar nicht.

st: Aber weiter im Text:
Bis vor etwa fünf Jahren waren Brandschäden durch Fernseher in der IFS-Statistik nicht besonders auffällig. Erst in den letzten Jahren ist eine merkliche Zunahme an Brandschäden durch die Geräte zu verzeichnen. Diese Steigerung der Schäden lässt bereits Serienschäden vermuten. Bestätigt haben diese Vermutung gezielte Auswertungen der IFS-Schadendatenbank. Eine Schadenhäufung konnte bei bestimmten Gerätetypen identifiziert werden. [...]
Rückrufaktionen namhafter Hersteller sind die Folge. Die Schadenfälle machen jedoch deutlich, dass nicht alle betroffenen Modelle vom Markt genommen werden konnten. In den kommenden Jahren ist also ebenso mit entsprechenden weiteren Bränden zu rechnen.
Eine weitere kurze Google-Recherche ergab, dass es sich bei diesen "Serienschäden" wohl um Sony Bravia 40-Zöller aus 2007/08 gehandelt hat. Ich sag' doch immer, kauft Panasonic Plasmas!

Und von Nubert Subwoofern steht da auch nix.