lambdaoe hat geschrieben:
Platte formatieren, dauert wenige Sekunden (das kann allerdings keine komplette Formatierung sein, bestenfalls die Initialisierung des directories)
Richtig. Mehr braucht es auch nicht. Auch am PC nicht. Denn die Platte verwaltet die Qualität der Sektoren selbst und schiebt defekte Sektoren von selbst aufs Altenteil. Es ist also heutzutage nicht mehr notwendig, eine langsame Formatierung durchzuführen, wo die Platte einmal komplett beschrieben wird. Das dauert ja auch Stunden.
Viel mehr bringt es, später mal einen der platteninternen SMART-Tests aufzurufen. Da gibt es üblicherweise einen kurzen Test, der ca. 2 Minuten dauert und einen langen Test, der etwa 2 Stunden dauert. Das Interessante ist hierbei, dass die Platte diese Tests nebenher, also im laufenden Betrieb, macht. Immer wenn sie sonst nichts zu tun hat, testet sie weiter. Beim langen Test wird ebenfalls jeder Sektor gelesen und wieder geschrieben. Und wenn es irgendwelche Leseschwierigkeiten gibt, wird der Sektor ausgemustert und einer der Reservesektoren auf der Platte dafür eingesetzt. Das Ergebnis kann man dann aus den SMART-Daten auslesen, z.B. mit den smartmontools (unter Linux und Windows verfügbar).
Heute sollte man diese Sachen also der Platte selbst überlassen. Das Betriebssystem *kann* hier gar keine verlässliche Analyse mehr machen, weil es an diese Daten gar nicht mehr rankommt. Insofern reicht eine kurze Formatierung auch komplett aus.
Ein langsames Formatieren kann trotzdem noch Sinn machen, meist dann, wenn man den alten Inhalt komplett löschen will. Jedoch sollte man sich dann auch besser auf ein entsprechendes Tool verlassen, wer weiß, was bei der Formatierung z.B. in Windows wirklich alles überschrieben wird?
Was mir aufgefallen ist, ist, das der Topf nach einem erneuten Stromlosmachen des Gerätes die Platte nicht sofort erkennt:
Lösung: Erst nach einem aus- und ein-schalten des Gerätes ist die Platte wieder verfügbar (reproduzierbar). Danach gibt es dieses Problem nicht mehr.
ich vermute das die SW die Platte im 1. Schritt erkennt und dies im Speicher ablegt, aber erst nach einem Restart diese dann ansprechen kann.
Nein, das liegt alleine an der Platte. Die heutigen großen Platten, üblicherweise 1,5 und 2TB, haben mehr Scheiben intern als die kleineren (500GB und 1TB). Das heißt der Plattenstapel ist schwerer und braucht darum länger zum Anlaufen. Dazu kommt, dass die Platten heute deutlich sparsamer im Stromverbrauch sind, was sich ebenfalls in einer Verlängerung der Startzeit niederschlägt, bis der auf sparsam getrimmte Motor die Platte beschleunigt hat. Hier sind also gerade die leisen und eigentlich langsam drehenden 5400er bzw. 5900er-Platten betroffen, weil hier besonders auf den geringen Stromverbrauch und das leise Laufgeräusch geachtet wurde.
Eine heutige Platte liest aber ihre eigene Software von der Platte runter. Und da die Köpfe erst ab einer bestimmten Drehzahl ausgeparkt und über die Plattenoberfläche gebracht werden können (sie schweben ja sozusagen auf einem ganz dünnen Luftpolster, das sich erst bei einer gewissen Drehzahl ergibt), kann die Platte also noch gar keine Daten liefern, bevor sie auf Drehzahl ist. Das alles hat zur Folge, dass es sein kann, dass PCs und andere Geräte dann schon einen Timeout liefern und die Platte nicht erkennen. Ein aktuelles PC-BIOS hat dazu immer einen einstellbaren Timeout-Wert, aber bei älteren PCs kann das durchaus ein Problem sein, so dass man z.B. den langsamen Speichertest (POST) beim Start aktivieren muss, da sonst das BIOS sozusagen zu schnell startet, bevor sich die Platte meldet.
So wird es beim Topf nun eben auch sein. Das Aus- und Wiedereinschalten wird hingegen so schnell passieren, dass die Platte ihre Drehzahl noch nicht nennenswert verloren hat. Das heißt beim zweiten Einschalten ist die Platte schon auf Touren und meldet sich dann entsprechend rechtzeitig.
Wie kann man das verhindern? Zum Beispiel indem man sich informiert, wie die Platte intern aufgebaut ist. Seagate hat solche Informationen immer in den Datenblättern der Platten, die man sich auf der Webseite herunterladen kann.
Bei 500GB sollte es heutzutage keine Probleme geben, bei 1TB eigentlich auch nicht, insofern wundert mich das ein bisschen. Vielleicht hast Du ein etwas älteres Modell erwischt? Ist es noch eine Spinpoint F2? Aktuell ist glaube ich F4. Ich habe kürzlich eine Seagate 500GB-Platte gekauft, die war auch deutlich dünner als ein früheres Modell. Auch definitiv ein Hinweis, dass da nur noch eine einzige Scheibe drin werkelt. Und ja, sie ist sehr flott beim Start. So könnte es bei Dir auch sein, dass Du noch ein älteres 1TB-Modell mit drei oder gar vier Scheiben hast.
Viele Grüße,
Hagge