Frisch aus dem Nachrichtenticker von heise.de
04.12.2011 12:16
Ungefragte Tarifumstellung bei Vodafone CallYa
Der Mobilfunkanbieter Vodafone[1] hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Kunden aus diversen, grundgebührenfreien Vorkasse-Tarifen, etwa CallYa 5/15, auf den Tarif CallYa OpenEnd Talk&SMS[2] umgestellt. Für diesen fallen 1,50 Euro monatliche Grundgebühr an, im Gegenzug kann der Kunde für ein Einmalentgelt von 29 Cent pro Gespräch netzintern oder ins Festnetz telefonieren. Zur Information der Kunden versendet Vodafone eine SMS. Vodafone macht das nicht zum ersten Mal, gleichlautende Berichte tauchten schon Ende 2009 auf. Heute wie damals werden die Kunden in einen Bestandstarif umgestellt, der derzeit nicht mehr zu buchen ist. Ein aktueller Tarif mit ähnlichen Konditionen, CallYa OpenEnd Smartphone[3] kostet monatlich 2,49 Euro.
Weist das Kundenkonto kein ausreichendes Guthaben auf, erlischt die Option, für einen Pauschalbetrag beliebig lange telefonieren zu können. Stattdessen wird der Pauschalpreis dann pro Minute berechnet, bis nach wenigen Gesprächsminuten das Guthaben vollends erschöpft ist. Nimmt der Kunde die Karte längere Zeit nicht in Betrieb, erhält er keine Kenntnis von der Umstellung, denn eine Benachrichtigungs-SMS wird nur wenige Tage lang für eine Zustellung bereitgehalten und verfällt anschließend. Ohne Aufladung wird sich das Guthaben um 18 Euro pro Jahr verringern, bis es unter 1,50 Euro fällt. Wer eine Vodafone-Karte in der Schublade liegen hat, sollte durch einen kostenlosen Anruf bei der Servicenummer 22044 von Zeit zu Zeit prüfen, ob der Tarif noch so eingestellt ist wie ursprünglich gewählt und gegebenenfalls die Umstellung auf den ursprünglichen Tarif vornehmen.
Die Prepaid-Anbieter haben ein Interesse daran, dass die Kunden ihre Karten auch nutzen oder zumindest monatliche Grundgebühren bezahlen, denn bestehende, aber nicht abgerufene Guthaben belasten die Bilanz. Früher stellten das die meisten Anbieter mit Mindestaufladungen und Aktivitätszeitfenstern sicher. Von diesem komplizierten System, das letztendlich einem Mindestumsatz gleichkam, sind die meisten Anbieter inzwischen abgerückt. Nun nutzen viele Kunden aktive SIM-Karten über längere Zeiträume aber gar nicht mehr. Sondertarife mit geringer monatlicher Grundgebühr lösen das Problem im Sinne des Anbieters. Im Interesse des Kunden ist solche eine Umstellung des Tarifs in aller Regel aber nicht. Die meisten Kunden wählen ganz bewusst einen für ihr Nutzungsprofil geeigneten Tarif. (uma[4])
Vodafone CallYa
- steve
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Vodafone CallYa
LG
Steve

Steve
- Bernhard75045
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AW: Vodafone CallYa
Da kann ich nur sagen: Sauerei.
Und ich frage mich, ob das rechtlich einwandfrei ist.
Ich kann mir vorstellen, dass für die meisten Kunden der neue Tarif gar nicht so uninteressant ist und sie deshalb nichts dagegen unternehmen. Andere, die ihr Handy nur gelegentlich nutzen, bemerken das womöglich garnicht.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ältere Menschen, die nur deshalb ein Handy haben, (weil die Kinder drauf drücken) nur die "Grundbegriffe" kennen; sprich: sie wissen, wie man mit dem Ding telefoniert. Beispiel: meine gesundheitlich angeschlagene Mutter, die für uns einfach erreichbar sein sollte, wenn sie außer Haus war. Da die meisten SMS, die solche Leute bekommen, womöglich ungefragte Werbung (sprich: SPAM) ist, wissen sie vielleicht noch, wie man einkommende SMSe löscht oder zumindest die Eingangsmeldung wegdrücken kann. Diese Leute haben dann gar keine Info über diese Umstellung, werden also auch nichts unternehmen.
Bleiben ein paar wenige, die evtl. dagegen protestieren. Und wenn's nicht anders geht stellt man die Verträge dieser User eben wieder um. Wer dagegen nichts unternimmt hat plötzlich einen (fast) "normalen" Handyvertrag.
Das ist ganz einfach eine Schweinerei.
Übrigens: Da ich ein "Kaum"-Nutzer bin hatte ich vor Jahren einen Prepaidvertrag mit Schlecker, die Karte hatte ich mit 50,- Euro geladen. Dann hab ich mein uralthandy gegen ein moderneres ersetzt, ein Vertragsangebot mit einem monatl. Gesprächsguthaben von knapp 10,- Euro, welche genau den Grundgebühren entsprachen; das Handy war damit bezahlt. Da ich aber so viel Geld nie vertelefonierte, hab ich nicht - wie geplant - meine Schlecker- sondern die Vertragskarte eingesetzt. Als der Vertrag nach 2 Jahren beendet war hab ich wieder die Schlecker-Karte eingesetzt. Da hatte ich ja noch fast 50,- Euro drauf.
Pustekuchen. Die Karte war nicht mehr gültig. Ein Anruf bei Schlecker ergab, dass ungenutzte Prepaid-Karten "aus Sicherheitsgründen" (??) nach einer bestimmten Zeit gesperrt werden. Das Guthaben kann auch nicht auf eine neue Schlecker-Prepaidkarte übertragen werden. Aber man kann es sich zurückzahlen lassen, wenn man an irgendeine Adresse (weiß nicht mehr, welche) schreibt und seine Bankdaten angibt. Gaht nur schriftlich, per Telefon ist das nicht möglich. Ich hab das damals gemacht und es hat tatsächlich funktioniert, auch wenn's ein bisschen gedauert hat.
Die neue Schlecker-Karte hab ich dann nicht ganz so hoch geladen und nur genutzt, um angerufen zu werden. Selbst hab ich keine Anrufe damit getätigt. Fazit: nach einer bestimmten Zeit (weiß nicht, wie lange das her ist) war diese Karte ebenfalls gesperrt.
Schlecker versteht also unter "ungenutzten" Prepaid-Karten auch Karten, mit denen längere Zeit keine eigenen Anrufe mehr getätigt werden (sprich: wenn keine Gebüren entstehen), auch wenn die Karten fleißig benutzt wurden, um Anrufe darauf zu erhalten.
Was lernen wir daraus?
Auch Prepaidkarten-Verträge muss man regelmäßig nutzen. und zwar aktiv; soll heißen: man muss selbst damit anrufen, das angerufen werden zählt offensichtlich nicht zu einer aktiven Nutzung
Und ich frage mich, ob das rechtlich einwandfrei ist.
Ich kann mir vorstellen, dass für die meisten Kunden der neue Tarif gar nicht so uninteressant ist und sie deshalb nichts dagegen unternehmen. Andere, die ihr Handy nur gelegentlich nutzen, bemerken das womöglich garnicht.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ältere Menschen, die nur deshalb ein Handy haben, (weil die Kinder drauf drücken) nur die "Grundbegriffe" kennen; sprich: sie wissen, wie man mit dem Ding telefoniert. Beispiel: meine gesundheitlich angeschlagene Mutter, die für uns einfach erreichbar sein sollte, wenn sie außer Haus war. Da die meisten SMS, die solche Leute bekommen, womöglich ungefragte Werbung (sprich: SPAM) ist, wissen sie vielleicht noch, wie man einkommende SMSe löscht oder zumindest die Eingangsmeldung wegdrücken kann. Diese Leute haben dann gar keine Info über diese Umstellung, werden also auch nichts unternehmen.
Bleiben ein paar wenige, die evtl. dagegen protestieren. Und wenn's nicht anders geht stellt man die Verträge dieser User eben wieder um. Wer dagegen nichts unternimmt hat plötzlich einen (fast) "normalen" Handyvertrag.
Das ist ganz einfach eine Schweinerei.
Übrigens: Da ich ein "Kaum"-Nutzer bin hatte ich vor Jahren einen Prepaidvertrag mit Schlecker, die Karte hatte ich mit 50,- Euro geladen. Dann hab ich mein uralthandy gegen ein moderneres ersetzt, ein Vertragsangebot mit einem monatl. Gesprächsguthaben von knapp 10,- Euro, welche genau den Grundgebühren entsprachen; das Handy war damit bezahlt. Da ich aber so viel Geld nie vertelefonierte, hab ich nicht - wie geplant - meine Schlecker- sondern die Vertragskarte eingesetzt. Als der Vertrag nach 2 Jahren beendet war hab ich wieder die Schlecker-Karte eingesetzt. Da hatte ich ja noch fast 50,- Euro drauf.
Pustekuchen. Die Karte war nicht mehr gültig. Ein Anruf bei Schlecker ergab, dass ungenutzte Prepaid-Karten "aus Sicherheitsgründen" (??) nach einer bestimmten Zeit gesperrt werden. Das Guthaben kann auch nicht auf eine neue Schlecker-Prepaidkarte übertragen werden. Aber man kann es sich zurückzahlen lassen, wenn man an irgendeine Adresse (weiß nicht mehr, welche) schreibt und seine Bankdaten angibt. Gaht nur schriftlich, per Telefon ist das nicht möglich. Ich hab das damals gemacht und es hat tatsächlich funktioniert, auch wenn's ein bisschen gedauert hat.
Die neue Schlecker-Karte hab ich dann nicht ganz so hoch geladen und nur genutzt, um angerufen zu werden. Selbst hab ich keine Anrufe damit getätigt. Fazit: nach einer bestimmten Zeit (weiß nicht, wie lange das her ist) war diese Karte ebenfalls gesperrt.
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Na denn Prost!
Gruß, Bernhard
Liebe geht durch den Magen, Fernsehen durch'n Topf...
---
...per XStart: PowerRestore, SmartEPG, TMS-Arch., InfPlus, FastSkip, TiShi-Saver, InfoTools
...bei Bedarf: TMSCom.; MovieCutter; RebNav; HDDInfo; TapToDate;
KEIN CI+! Kein Pay-TV!
Hobbys: Tippfehler fabrizieren, Rächtschraiprekeln icknorieren, Fettnäpfchen suchen...
Helps: TopfWiki
Jeder Tag ohne Lächeln für deine Mitmenschen ist ein verlorener Tag.
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- steve
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AW: Vodafone CallYa
[quote="Bernhard75045"]
Auch Prepaidkarten-Verträge muss man regelmäßig nutzen. und zwar aktiv; soll heißen: man muss selbst damit anrufen, das angerufen werden zählt offensichtlich nicht zu einer aktiven Nutzung[/quote]
Ich bezweifle, dass das rechtlich alles einwandfrei ist. Immerhin gab es da vor ein paar Jahren mal einige Gerichtsurteile zugunsten der Nutzer, als damals die Guthaben nach einem halben Jahr bereits immer wieder im Nirwana verschwanden. Müsste man mal recherchieren...
LG
Steve

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- hagge
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AW: Vodafone CallYa
[quote="steve"]Ich bezweifle, dass das rechtlich alles einwandfrei ist. Immerhin gab es da vor ein paar Jahren mal einige Gerichtsurteile zugunsten der Nutzer, als damals die Guthaben nach einem halben Jahr bereits immer wieder im Nirwana verschwanden. Müsste man mal recherchieren...[/quote]
Nein nein, das ist schon so wie beschrieben. Bevor die Gerichtsurteile kamen, verfielen die Guthaben tatsächlich, üblicherweise nach einem Jahr. Man konnte das nur verhindern, indem man vor Ablauf des Jahres Geld nachgeladen hat. Dann war wieder die gesamte Summe ein Jahr gültig.
Als dann die Gerichtsurteile kamen, dachten alle, dass diese Unsitte nun ein Ende hat. Weit gefehlt. Die Guthaben werden weiterhin gesperrt. Nur kann man sie jetzt durch eine Nachladung wieder reaktivieren oder man kann sich das Geld auszahlen lassen. Es verfällt also nicht mehr. Aber deaktiviert wird nach wie vor noch.
Das heißt es reicht gar nicht, ab und zu selbst zu telefonieren, sondern der relevante Punkt ist, dass man Geld nachladen muss. Und wenn man nicht selbst telefoniert, wächst das Guthaben somit dauernd, ohne dass man einen Nutzen hat. Damit gibt man dem Anbieter sozusagen ständig Kredit.
Gruß,
Hagge
- Anthea
- Boarddoktor
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- Kontaktdaten:
AW: Vodafone CallYa
Genau darum hab ich das Handy meiner Frau inzwischen auch "zwangsumgestellt" auf einen normalen Vertrag. Vor allem weil über unseren lokalen Festnetz-Provider ( http://www.mnet.de/ ) der Handytarif als Zusatz für 0,99 pro Monat läuft. Und die Minutenpreise sind auch günstiger als vorher.